Was für das künstlerische Schaffen heute als selbstverständlich gilt - bspw. Wahrnehmungsvielfalt gestalterisch zu eröffnen -, stößt in der wissenschaftlichen Forschung bisweilen noch auf Unverständnis. Die Studie lädt dazu ein, Collage als bildnerisches, methodendidaktisches und epistemologisches Prinzip kennenzulernen, über das auf die Selektivität empirischer Ergebnisse aufmerksam gemacht und Vieldeutigkeit wahrgenommen werden kann. Die Begegnung mit der Kunst versteht sich hierbei als ein Angebot, eingeübte Formen der (erziehungswissenschaftlichen Wissensproduktion zu hinterfragen. Frauke Gerstenberg, Dr. phil., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Ästhetische und Kulturelle Bildung, Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Hochschule Emden/Leer. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Kommunikation und Interaktion in Arbeitsfeldern der Pädagogik der frühen Kindheit, qualitative Forschungsmethoden und Methodendidaktik, Collage als künstlerische und epistemische Praxis, Interdisziplinarität und Wissenschaftskommunikation.
1 Einleitung 11 1.1 Prolog: Weshalb ich der Immanenz den Schlaf entreißen möchte 11 1.2 Aufbau der Arbeit 17 2 Einordnung der Studie in den Forschungsstand 20 2.1 Varianten der Methodengewichtung in Studien der Gesprächs- und Interaktionsforschung 20 2.2 Begründungszusammenhänge von Organisation 34 3 Forschungsprogramm: Gesprächs- und Interaktionsanalyse und dokumentarische Organisationsforschung 48 3.1 Wie ich mich technisch fortpflanzte oder zur Begriffsadoption einer Methodenapparatur 48 3.2 Kerngedanke 1: Organisation als Vollzugsprozess des Organisierens 54 3.3 Kerngedanke 2: Prozesse der Rahmenherstellung als Konstituenten der Organisation 58 3.4 Kerngedanke 3: Gesprächs- und Interaktionsanalyse der Dokumentarischen Methode und Rahmenanalyse 63 3.5 Beitragskorpus im Überblick 71 4 Zur Rekonstruktion von Rahmen, Rahmenmodulationen und Position(ierung)en in Teamgesprächen und Interaktionen 74 4.1 Heuristik für eine Rahmenanalyse in dokumentarischer Perspektive 74 4.2 Exemplarische Fälle zur Illustration der Heuristik 79 4.3 Heuristische Einsatzstrategien: Kondensierungen und wissenschaftsdidaktische Kreativitätstechniken 94 5 Fazit: Kontingente Perspektiven einer frühpädagogischen Organisationsforschung 125 Literatur 130