Arthrose – was ist das und wie entsteht sie?
Frau D. kommt zu mir in die Beratung: Bei ihr wurde vor einiger Zeit Arthrose im Hüftgelenk diagnostiziert. Die ständigen Schmerzen schränken sie in ihrem Alltag stark ein. Sie nimmt bereits an einer Bewegungstherapie teil, hat aber nun zusätzlich die Empfehlung bekommen, auch ihre Ernährung zu optimieren. Nach einer ersten Ernährungsanalyse ist klar, dass Frau D. unbedingt ein paar Kilos abnehmen und auch einige Anpassungen ihres Speiseplans vornehmen sollte. Nach vier Wochen bemerkt sie erste Verbesserungen. Die ersten Kilos sind weg, das ist schon mal eine Entlastung und die Bewegungsübungen fallen ihr so auch gleich leichter.
So wie Frau D. geht es mittlerweile 5 Millionen Menschen in Deutschland. Arthrose hat sich zu einer Wohlstandskrankheit entwickelt und ist bereits die weltweit häufigste Gelenkerkrankung. Jede fünfte Frau und jeder siebte Mann über 18 Jahre leidet dem Robert Koch-Institut zufolge an Arthrose. Mit dem Alter nimmt die Häufigkeit zu: Ab 65 Jahren sind es bereits die Hälfte der Frauen und fast ein Drittel der Männer, die an Arthrose leiden. Zu wenig Bewegung, Übergewicht, falsches Essen – das belastet auf Dauer die Gelenke. Jedes Gelenk kann davon betroffen sein; wobei Arthrose besonders häufig in den Hüft- und Kniegelenken auftritt; aber sogar Fingergelenke können in Mitleidenschaft gezogen werden.
Keine Bewegung ohne Gelenke
Ein Gelenk verbindet zwei oder auch drei Knochen miteinander und sorgt einerseits für Beweglichkeit, andererseits für Stabilität. 140 Gelenke gibt es im Körper, die es uns ermöglichen zu gehen, zu tanzen und zu springen. Die echten Gelenke bestehen jeweils aus den Gelenkflächen der beteiligten Kochen (z. B. Oberschenkelknochen, Wadenbein und Schienbein), einem Gelenksspalt, der mit Gelenkflüssigkeit oder Gelenkschmiere (Synovia) gefüllt ist, und der Gelenkkapsel. Sie umgibt das Gelenk von außen und bietet Schutz und Stabilität.
Damit nun die beiden Knochen nicht direkt aufeinanderreiben und sich abnutzen, sind sie von einer schützenden Knorpelschicht umgeben. Diese hat stark wasserspeichernde Eigenschaften und kann so Stöße abfedern und den Druck im Gelenk auf die darunterliegenden Knochen verteilen. Je nach Gelenk ist die Knorpelschicht unterschiedlich dick. An der Kniescheibe – dem Gelenk mit der höchsten Belastung ist diese bis zu 6 mm dick, ansonsten etwa 1 mm.
Der Knorpel selbst besteht aus den Knorpelzellen (Chondrozyten) und der Interzellularsubstanz. In dieser befinden sich Wasser, Eiweiße wie Chondroitin und Hyaluronsäure sowie Bindegewebsfasern. Die Chondrozyten machen nur 1% des Knorpelgewebes aus; der größte Anteil des Knorpels ist Wasser. Und diese Fähigkeit, Wasser zu binden, ist auch zentral für die Funktion des Knorpels. Solange die knorpelbildenden Zellen aktiv sind, erholt sich das wasserbindende Knorpelgewebe selbst sehr gut.
Bewegung ernährt den Knorpel
Knorpelgewebe ist kein durchblutetes Gewebe und wird daher nicht über diesen Weg mit Nährstoffen versorgt. Er ernährt sich gleichsam wie ein Schwamm über die Gelenkschmiere, die von der Gelenkinnenhaut produziert wird. Die Gelenkschmiere enthält in erster Linie Hyaluronsäure, Eiweiße, Zucker und Wasser. Wird das Gelenk bewegt, dann kann sich der Knorpel regelrecht mit Nährstoffen vollsaugen. Stoffe, die e