: Bob Fischer, Corinna Fischer
: Ich liebe einen Asperger! Unsere Partnerschaft, unsere Kinder und das Asperger-Syndrom
: Trias
: 9783432116792
: 2
: CHF 21.90
:
: Angewandte Psychologie
: German
: 192
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
<p><strong> iebe im Autismus-Spektrum</strong& t;</p><p>Corinna Fischer und ihr Mann Bob erzählen in diesem Buch die Geschichte ihrer außergewöhnlichen Partnerschaft und vom Leben mit Autismus in der Familie.</p><p>La ge Zeit ist die Beziehung von Unverständnis für die unterschiedlichen Gefühlswelten geprägt. Erst als Bob und dieälteste Tochter die Diagnose Asperger-Syndrom erhalten, ist Corinna erleichtert: 'Endlich gab es eine Erklärung für all die merkwürdigen Verhaltensweisen und Empfindlichkeiten. Doch die Andersartigkeit blieb natürlich trotz Diagnose bestehen. Jetzt mussten wir lernen, damit umzugehen.'</p><p> Anhand konkreter Stationen auf ihrem gemeinsamen Weg– Kennenlernen, Heirat, gemeinsame Kinder– berichtet das Autorenteam von seinem besonderen Alltag. Hierbei beleuchtet vor allem Corinna Fischer aus Sicht der Partnerin eines Aspergers, wie sie ihr Familienleben mit Autismus arrangieren und was ihnen geholfen hat.</p>

Die Autoren schreiben unter Pseudonym, um den Schutz der Kinder sicherzustellen. Corinna Fischer ist gelernte Kinderkrankenschwester, Bob Fischer arbeitet im IT- Bereich.

2000: zu zweien und doch oft allein


Nach der Hochzeit hatten wir ein paar Tage Zeit, bevor die Hochzeitsreise losgehen sollte. Es gab Berge von Geschenken, die wir ganz in Ruhe auspackten. Organisatorisch waren wir ein super Team. Die Rollenverteilung war klassisch. Wir wurden uns schnell einig, wer was übernimmt.

Doch schon in den ersten Wochen nach der Hochzeit kam es vor, dass ich mich von Bob allein gelassen, nicht beachtet und zurückgesetzt fühlte. Ich fühlte mich teilweise gar nicht wahrgenommen – und war es oft wohl auch nicht. Er brauchte nun viel Kraft, um von einem Alltag der Ruhe auf einen Alltag der Zweisamkeit umzulernen. So oft jemandem in seiner Wohnung zu begegnen, so oft (bewusst!) zurückzulächeln, auf eine Frage zu reagieren und sich in seinem routinierten Alltag mit einer zweiten Person zu arrangieren, war neu für ihn.

Die Zeichen seiner Liebe in Form von Blumen, Gedichten oder anderen Aufmerksamkeiten blieben ebenfalls abrupt aus. Die Zeit des Werbens war vorbei. Dieses Kapitel schien für ihn abgehakt zu sein. Wir waren ja jetzt verheiratet. Für ihn war klar, dass wir uns liebten. Eine bekannte Tatsache zu erwähnen oder für ein bereits erreichtes Ziel Kräfte zu investieren, ist für Bob nicht sinnvoll. Und damals wusste er auch nicht, dass es für mich weiterhin wichtig war! So, wie es nicht sinnvoll ist, bei einem Computer eine Information zweimal einzugeben, so brauche ich meinem Mann ihm bereits bekannte Fakten auch nicht zweimal zu sagen. Bin ich einmal von einer Sache so begeistert und emotional erfüllt, dass ich das tue, so erinnert er mich sachlich: »Das sagtest du bereits.« Doch seitdem er weiß, dass es mein innerstes Bedürfnis und oft Ausdruck meiner tief empfundenen Freude ist, bemüht er sich, diese Rückmeldung für sich zu behalten.

Die ausbleibenden Geschenke wären für mich kein Problem gewesen, wenn er die emotionale Zuwendung nicht auch drastisch reduziert hätte. Die brauchte ich sehr dringend. Doch das Verhalten in einer Ehe hatte er nirgendwo lernen, trainieren, wirklich abgucken oder nachmachen können. Das Umwerben mit einer Blume war eine recht leicht zu erlernende Geste, die in jedem Film oder in der Öffentlichkeit vorkam und so gut wie kei