EINE NEUE MISSION?
Meine pferdeverrückte Tochter!‹«, las Nell Arbinger laut vor und grinste über Mams Anrede. »›Ich freue mich, dass es dir auf dem neuen Reiterhof so gut gefällt und du auch gleich Freunde gefunden hast.‹«
Sie sah vom Handy auf. »Damit bist du gemeint«, informierte sie Blitz, ihren Apfelschimmel, der auf der anderen Seite des Koppelzauns stand und seinen zotteligen Kopf zwischen den Stangen durchsteckte. Er machte die Oberlippe lang und versuchte, ihr Handy wie ein Leckerli zu haschen.
Das wäre ein perfekter Schnappschuss gewesen. Doch um ihn zu knipsen, hätte Nell neben dem Handy noch ihre Kamera gebraucht. Und schon war der Moment wieder vorbei.
»Willst du meiner Mam Hallo sagen?« Sie hielt das Handy auf Armeslänge von sich weg und schoss ein paar Selfies von sich und ihrem geliebten Pferd vor dem Hintergrund der nebeligen Koppel. Dann klickte sie sich durch die Fotos. Mist, mal wieder zu langsam gewesen! Drei der Bilder waren verschwommen. Auf dem vierten hatte Blitz den Kopf so weit in die andere Richtung gedreht, dass man zwischen den Zaunstangen bloß noch seinen Hals und seine Mähne sah.
Nun guckte er sie wieder an und schlackerte mit den Ohren. »Keine Paparazzi, bitte!«, hieß das wohl.
Seufzend ließ Nell das Handy sinken. Sie kannte Mams Nachricht ohnehin längst in- und auswendig. Trotzdem tat es gut, sich ihre Worte immer wieder mal durchzulesen. Die liebevollen Zeilen waren schließlich das Einzige, was sie derzeit von ihrer Mutter hatte.
O Mann. Wie dramatisch klang das denn? Sogleich schüttelte sie über sich selbst den Kopf. Man