: Anja Fislage
: Die Polidoris (Bd. 1) und der Pakt mit der Finsternis
: Coppenrath Verlag
: 9783649671527
: 1
: CHF 11.70
:
: Kinderbücher bis 11 Jahre
: German
: 392
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein Buch, in dem man wohnen möchte - und ein wahrer Schatz der Kinderliteratur für Mädchen und Jungen ab 10 Seit ihre Eltern bei einer Tiefsee-Expedition im südlichen Atlantik verschollen sind, leben Petronella Polidori und ihre Geschwister bei ihren exzentrischen Großeltern im »Polidorium«, einer heruntergekommenen Villa am Meer. Schnell wird ihnen klar, dass das Beerdigungsinstitut im Keller nicht das einzige Geheimnis hinter den alten Mauern ist. Welche Macht haben die seltsamen Gestalten, die dort herumirren, wie Mausgret, die Tote Tante, Klamme Finger ... und vor allem Hodder Morkel, der tote Walfänger, dem das Polidorium einst gehörte? Was verbirgt sich noch zwischen den wandernden Wänden? Als ein Erinnerungsstück an ihren Vater bei ihrer fiesen Mitschülerin Marie-Hedwig wieder auftaucht, beschließt Petronella, ihre Angst zu überwinden und den seltsamen Vorkommnissen auf den Grund zu gehen. »Der Pakt mit der Finsternis« ist der Auftakt der »Polidoris«-Reihe - voller hinreißender Figuren, origineller (Un-)Heimlichkeiten und atemberaubender Wendungen. Mit vielen fantastischen Illustrationen. Ein kleines Meisterwerk!

Anja Fislage ist leider nicht in einem Spukhaus am Meer aufgewachsen, hatte aber trotzdem eine schöne Kindheit. Sie liebt Abenteuer, sitzt jedoch lieber am Schreibtisch, als in See zu stechen. Darum studierte sie zunächst Literaturwissenschaften und arbeitete dann als Lektorin in verschiedenen Verlagen. Eines Tages fiel ihr auf, dass man auch Abenteuer am Schreibtisch erleben kann, und das tut sie seitdem mit großer Freude. 'Die Polidoris' ist ihr Kinderbuch-Debüt.

Kapitel 1


Das Turmzimmer


Petronella Polidori ärgerte sich über das aufgeregte Prickeln, das ihr über den Rücken lief. Nein, sie würde das Haus nicht mögen! Oder zumindest ignorieren. Das hatte sie sich fest vorgenommen. Aber nun machte ihr diese Gänsehaut einen Strich durch die Rechnung. Wie unpassend! Dabei hätte sie vorhin noch platzen können vor Wut, Traurigkeit und Erschöpfung.

»Glaubt ihr wirklich, dass hier jemand wohnt?«, rief Roberta und lachte. Es sollte verächtlich klingen, doch Petronella kannte ihre große Schwester gut genug, um das freudige Beben in ihrer Stimme zu bemerken. »Das ist eins von diesen Häusern. Absolut typisch! Ihr wisst schon. Ich wette, da liegt irgendwo ein Skelett in der Badewanne. Wartet mal ab!«

Petronella blickte an den bröckeligen Mauern empor. Wilde Ranken überwucherten die Hälfte der Fassade und hatten sich bereits einige Fenster einverleibt. Was sich wohl dahinter verbergen mochte? Alles an diesem Haus schien ihr zu sagen:Bleib weg von mir! Ich bin gefährlich! Bei dem Gedanken daran spürte Petronella eine Art von … Vorfreude. Sehr verwirrend.

»Ausgesetzt in der ostfriesischen Einöde – von den Pfadfindern!«, rief Roberta begeistert. »Wenn das mal nicht der Anfang einer absolut haarsträubenden Geschichte ist!« Sie rückte ihren Federhut zurecht und stakste beschwingt weiter. Im Gegensatz zu Petronella und Pellegrino hatte sie ihre Pfadfinderkleidung gegen ein kariertes Kostüm mit steifer Bluse, wadenlangem Rock und Schuhen mit Pfennigabsätzen eingetauscht. Im Moment hatte sie ihre Vornehme-alte-Dame-Phase. Die zahlreichen wechselnden Hüte gehörten dazu. (Daher die vielen Hutschachteln, die sie Petronella und Pellegrino aufgel