: Diverse Autoren
: E-Book 201-210 Sophienlust Staffel 20 - Familienroman
: Blattwerk Handel GmbH
: 9783987574009
: Sophienlust
: 1
: CHF 27.50
:
: Erzählende Literatur
: German
: 1000
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren. E-Book 1: Zwei Kinderherzen finden sich E-Book 2: Dornröschen soll nicht weinen E-Book 3: Hat meine Mutter mich nicht mehr lieb? E-Book 4: Ich bin nur adoptiert E-Book 5: Ungewöhnliche Heimkehr E-Book 6: Ein kleiner Bub hat Heimweh E-Book 7: Ich brauche keinen Vati E-Book 8: Allein in einem fremden Land E-Book 9: Carinas Entschluß E-Book 10: Ein Kind sucht Freundschaft

»Wir wollen aber hierbleiben!«

Herausfordernd standen die fünfjährigen Zwillinge Katja und Karin vor ihrem Vater.

Professor Albert Fischer beugte sich zu den Kindern herab. »Ihr seid doch nun schon große Mädchen. Ihr müßt doch einsehen, daß das nicht geht. Es ist doch nun einmal mein Beruf, daß ich für eine ganze Zeit verreisen muß.«

»Warum mußt du das denn?« unterbrach Katja, die eine halbe Stunde vor ihrer Schwester geboren war und darum auch die Wortführerin der beiden blieb, während Karin stets wie ein kleines Echo die Meinung der »großen« Schwester unterstrich.

»Ihr wißt doch, daß ich ein Altertumsforscher bin. Weit weg von hier liegen tief in der Erde viele Dinge, die Menschen vor vielen tausend Jahren benutzt haben. Die muß ich ausgraben.«

»Warum mußt du die ausgraben?« forschte Katja weiter. »Laß die doch da liegen!«

»Aber Katja, das ist sehr wichtig, diese Sachen zu finden, damit wir wissen, wie die Menschen damals gelebt haben!«

Katja schien diese Sache immer noch nicht so notwendig zu finden, daß der Vater deshalb verreisen und sie allein lassen mußte.

»Früher bist du doch auch verreist, und wir konnten hierbleiben!« wandte sie ein und zog eine Schnute.

»Da war auch Babette bei uns, die gut für euch gesorgt hat, seit eure Mami im Himmel ist. Aber nun hat sie geheiratet und ist mit ihrem Mann in eine andere Stadt gezogen. Oder möchtet ihr, daß ich Frau Hapke wieder holen soll?«

Frau Hapke war nach Babettes Weggang kurze Zeit bei ihnen gewesen, aber weder er noch die Kinder hatten die Frau gemocht; alle waren froh gewesen, als sie von sich aus erklärte, nicht bleiben zu wollen.

»Nein, nein, bloß nicht!« schrien die Kinder abwehrend. »Aber vielleicht finden wir ja eine Frau, die genauso nett ist wie Babette?«

»Das ist schon möglich, aber das geht nicht so schnell! Seht mal, ich muß schon in wenigen Tagen weg. Wenn ich jetzt eine Frau einstelle und ihr mögt sie nachher nicht leiden, dann bin ich nicht da, und ihr müßt die ganze Zeit mit ihr leben. Wollt ihr das?«

Hilflos sahen die beiden Mädchen sich an.

»Dann könnte euch niemand helfen, wenn diese Frau häßlich zu euch ist! Und darum ist es besser, ich bringe euch in dieses schöne Kinderheim, wo viele nette Tanten sind. Da geht es euch bestimmt besser.«

Katja kaute auf ihrer Unterlippe herum.

Albert seufzte tief auf. »Nun seid mal vernünftig, und macht es mir und euch nicht so schwer.«

»Und du holst uns auch ganz bestimmt wieder ab, wenn du zurückkommst?« vergewisserte Katja sich.

»Wenn ich zurück bin, werde ich mich sofort nach einer netten Frau umsehen, die für euch sorgt, und dann kommt ihr selbstverständlich wieder nach Haus!«

Mit gesenktem Kopf trippelten die beiden Hand in Hand hinaus. Albert spürte einen feinen Stich im Herzen. Er konnte seine beiden Lieblinge ja verstehen, sie fühlten sich hier im Haus so wohl, aber was sollte er machen? Diese Expedition war ungeheuer wichtig und ließ sich auch nicht verschieben.

Er war froh gewesen, daß ihn ein Kollege auf dieses besonde