: Erich Schneider
: Balthasar Neumann Schlussakkord der Barockarchitektur
: Verlag Friedrich Pustet
: 9783791762296
: kleine bayerische biografien
: 1
: CHF 12.60
:
: Biographien, Autobiographien
: German
: 168
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das reiche Schaffen des Baumeisters Balthasar Neumann (1687-1753) gilt als Schlussakkord der Barockarchitektur. Dem gelernten Geschütz- und Glockengießer wurde als jungem Ingenieur und Artillerieoffizier 1719 der Neubau der Würzburger Residenz übertragen. An diesem Werk reifte er in der Auseinandersetzung mit großen Architekten seiner Zeit sowie mit den Fürstbischöfen aus dem Hause Schönborn zu einem der führenden Baumeister heran. Sein Rat war an Main und Rhein bis hin zum Kaiser in Wien gefragt. Wegen ihrer miteinander verschränkten Rotunden sind die Räume von Vierzehnheiligen und Neresheim Hauptwerke der Baukunst. Mit seiner Gliederungskunst und subtilen Lichtregie hat Neumann im Spätwerk zugleich die Tür zu einer Architektur der Aufklärung aufgestoßen.

Erich Schneider, Prof. Dr., geb. 1954, war Gründungsdirektor des Museums für Franken in Würzburg. Er ist Autor zahlreicher Publikationen zu fränkischen Themen und zur zeitgenössischen Kunst.

1Biografie


VON EGER NACH WÜRZBURG


Am 30. Januar 1687 wurde Balthasar Neumann in der Reichsstadt Eger in Böhmen (heute: Cheb in Tschechien) als Sohn des Tuchmachers Hans Christoph Neumann und seiner Frau Rosina in eher einfache handwerkliche Lebensverhältnisse hineingeboren. Pate war der Glockengießer Balthasar Platzer, in dessen Werkstatt er im Jahr 1700 als Lehrling eintrat. Damit schienen sein Lebensweg und sein Wirkungsraum als Handwerker in Eger vorgezeichnet. Bereits in jungen Jahren zeigte sich jedoch, dass Balthasar Neumanns Interesse über das Gießen von Geschützen und Glocken hinausreichte. 1709 wird er in den Rechnungen der Stadt bei der Reparatur von Wasseranlagen genannt. Trotzdem gilt für die frühen Jahre in Eger, wie auch für die erste Würzburger Zeit, dass das Lebensbild des jungen Balthasar Neumann trotz allen Forscherfleißes noch erstaunlich viele Lücken aufweist.

Mit einem Gesellenbrief der »Büchsenmeister-, Ernst und Lustfeuerwerkerey« in der Tasche trat Neumann 1711 mit 24 Jahren – nach damaligen Handwerksgebräuchen war das relativ spät – seine zunftmäßig vorgeschriebene Wanderschaft an. In diesem Al