PROLOG
Gleich als Luke das Weinlokal betrat, fiel sie ihm auf.
Sie saß gedankenverloren an der Bar, ein exotisch dekoriertes Cocktailglas neben sich. Sogar ein winziges buntes Schirmchen steckte darin.
Viel schien sie nicht getrunken zu haben. Das Mädchen saß einfach da und starrte stillschweigend vor sich hin. Ignorierte die lauten Stimmen und die noch lautere Musik, die den brechend vollen Raum füllten.
„Oh Mann, die ist heiß!“
Ray Carpenter hatte augenblicklich erfasst, wer die Aufmerksamkeit seines Partners fesselte. Er stellte sich neben ihn und legte einen Arm um Lukes Schultern.
„Ob sie alleine da ist?“ Ray beantwortete seine Frage gleich selbst. „Nee, sieht zu gut aus, um selbst ihre Drinks zu bezahlen.“
„Denkst du?“
Luke widerstrebte diese Unterhaltung. Zum ersten Mal an diesem Abend wünschte er, Ray wäre nicht bei ihm. Heute hatten sie jedoch endlich die Planung für ihr neuestes Erschließungsprojekt abgeschlossen, und es wäre sehr grob gewesen, die Einladung seines Partners auszuschlagen.
Das Weinlokal war Rays Idee gewesen. Luke hätte den Pub gegenüber ihrem Büro in Covent Garden vorgezogen. Doch Ray hatte darauf bestanden, dass sie zur Feier des Tages einen Cocktail verdienten.
Genau in diesem Augenblick wandte das Mädchen den Kopf in Lukes Richtung – und einen packenden Moment lang sahen sie einander an. Wie in Trance schüttelte Luke den Arm seines Freundes ab und ging auf sie zu.
Das Mädchen war wirklich bezaubernd! Ihre anmutig verschränkten Beine waren lang und schlank. Ihr ovales Gesicht besaß ebenmäßige Züge, und sie hatte einen Mund, von dem die meisten Frauen nur träumen konnten.
Ihr weißblondes Haar schimmerte verführerisch. Über einem schwarzen Top trug sie eine hauchzarte Stola. Ein kurzer roter Rock, schwarze Strümpfe, hochhackige Pumps …
Luke stellte sich neben sie und sagte ruhig: „Hi. Darf ich Ihnen einen Drink ausgeben?“
Das Mädchen hielt das Cocktailglas in die Höhe, ohne Luke weiter anzusehen. „Ich habe einen Drink.“
„Okay.“
Wäre doch nur ein Barhocker frei, auf den er sich lässig setzen könnte. Doch der angetrunkene Typ, der neben ihr saß, schien seinen Platz nicht so bald räumen zu wollen. Dabei türmten sich am Tresen bereits die leeren Bierflaschen vor ihm.
„Sind Sie alleine?“
Das war nicht gerade besonders originell – das Mädchenschenkte Luke auch nur einen flüchtigen Blick. „Nein“, antwortete sie ausdruckslos, fügte dann hinzu: „Ich bin zusammen mit ihnen hier!“ und deutete auf eine Gruppe Frauen, die sic