Die Innovationsfähigkeit ist ein wesentlicher Faktor für unsere gemeinsame Zukunft – ob technisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich oder umweltbezogen. Nur mit neuen Ideen und vom Markt akzeptierten Innovationen können wir uns auf eine lebenswerte Zukunft freuen. Typische Quellen für neue Innovationen sind Ideen einzelner oder mehrerer Beschäftigter, die FuE-Abteilung in Unternehmen, FuE-Dienstleister, Innovationslabore, Qualitäts- und Innovationszirkel (Communities of Practice), neu gegründete Unternehmen (Start-ups), Open-Innovation- oder Crowd-Innovation-Plattformen, wissenschaftliche Einrichtungen (Grundlagen- und angewandte Forschung sowie Wissens- und Technologietransfer), Forschungsnetzwerke wie ENHANCE, Kundenvorschläge (User Innovation) oder Projekte zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Zu Innovationen trägt eine hohe Diversität der beteiligten Akteure bei, z. B. bei generationsübergreifenden Hackathons, InnoJams oder Young-Entrepreneur-Wettbewerben.
Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) verdeutlicht in ihrem Gutachten von 2022, dass es nicht mehr ausreicht, »die Technologiebereiche und Wirtschaftszweige, die Deutschland in den letzten Dekaden wirtschaftlich stark gemacht haben, weiterzuentwickeln sowie auf inkrementelle, auf höchste Qualität und auf größte Effizienz ausgerichtete Innovationen zu setzen«1. Stattdessen bedarf es erheblicher, oft radikaler technologischer Neuerungen, sozialer und ökologischer Innovationen und dazu komplementärer Verhaltensänderungen. Entsprechend zielen die Empfehlungen auf die Formulierung einer umfassenden Forschungs- und Innovationsstrategie, die Stärkung der Forschungs- und Entwicklungsintensität von 3,14 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf 3,5 Prozent und die Ergänzung um qualitative Faktoren sowie auf das Festhalten an wichtigen Zukunftsinvestitionen trotz der aktuellen Krisen. Weitere Empfehlungen beinhalten die energische Umsetzung der Klimaziele, das Aufholen von technologischen Rückständen insb. bei digitalen Technologien, digitaler Infrastruktur und E-Government, die Stärkung der Fachkräftebasis durch Bildung und Qualifizierung, die Erhöhung der Innovations-Beteiligung (z. B. durch eine umfassende Start-up-Strategie) sowie mehr Agilität bei Governance-Strukturen und im politischen Handeln (mit besserer Verzahnung von Maßnahmen, ressortübergreifender Projektzusammenarbeit und Verbesserung der Bedingungen für die Agentur für Sprunginnovationen). Eine zentrale Schlussfolgerung aus diesen Empfehlungen ist, dass Ressourcen – seien es Gelder, Zeit, persönliches Engagement oder Betriebsmittel – stärker innovationsorientiert ausgerichtet werden sollten.
Dies war die Hauptmotivation für dieses Buch. Es soll ein Leitfaden sein, der die Leserinnen und Leser in i