: Helmut Herrmann
: Alles muss raus Geschichten, die man nicht für sich behalten sollte
: TWENTYSIX CRIME
: 9783740723590
: 1
: CHF 7.20
:
: Historische Kriminalromane
: German
: 208
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Geschichten, die er keinesfalls für sich behalten will, stellt der Schriftsteller Helmut Herrmann in diesem Buch vor. Er hat sie in Verlauf mehrerer Jahre geschrieben und sie sind in mehreren Genres zuhause. Die Spanne reicht von Fantasy, kriminell, Satirisch, ernsthaft-kritisch bis hin sogar zu Liebesgeschichten. Im Mittelpunkt stehen dabei aber stets Menschen, die einem nicht unbedingt jeden Tag über den Weg laufen. Trotzdem, oder gerade deswegen versucht der Autor sie seinem Leserpublikum so liebevoll wie möglich vorzustellen, immer jedoch mit einem lachenden aber auch manchmal weinenden Auge. Aber tauchen sie in die Welt seiner Protagonisten ein und bilden sich am besten selbst ein Urteil.

Der Schriftsteller Helmut Herrmann, geb. 1956, lebt und arbeitet in Nürnberg. Er schreibt seit 2017 historische Kriminalromane, von denen er bereits einige veröffentlicht hat. Seit dieser Zeit haben sich bei ihm gleichzeitig mehrere selbstgeschriebene Kurzgeschichten angesammelt, die er in der vorliegenden Anthologie den geneigten Lesern nicht vorenthalten möchte. Sie verfügen über eine breite Vielfalt, die auf satirischem bis ernsthaft-kritischem Gebiet beheimatet sind, bisweilen kommen aber auch märchenhaft angehauchte Texte zum Einsatz. Die Protagonisten der Geschichten sind dabei häufig Menschen, die nach seinem eigenen Bekunden nicht unbedingt zum Mainstream gehören. Aus diesem Grund versucht er, sie seinem Publikum liebevoll, aber auch leicht ironisch zu präsentieren.

Babaos


Es war einmal ein kleines Dorf namens Perillos, gelegen auf einer Hochebene in der Nähe der südfranzösischen Stadt Perpignan. Seine Bewohner waren arm, weil es dort kein fruchtbares Land gab. Nur wenige ausgetrocknete Bäume wuchsen dort, vermehrt dagegen dornige Sträucher. In der heißen Jahreszeit brannte die Sonne unerbittlich auf die Menschen nieder und im Winter blies ein eiskalter stürmischer Wind über das Land. Der Himmel war meistens tiefblau und in der Ferne glitzerten die schroffen Berge der Pyrenäen. Die Menschen dieser Gegend überlebten einzig durch die Haltung von Schafen und Ziegen.

Umschlossen wurde ihr Dorf von den Mauern einer wehrhaften Burg, dem Château de Salveterra. Der Burgherr hieß Ramon de Perillos, der von allen Bewohnern wegen seiner Güte sehr beliebt und angesehen war.

An einem herrlichen Frühlingstag verabredeten sich einige Kinder außerhalb der Burg zum Spielen. Fantastisches Frühlingswetter bot ihnen reichlich Gelegenheit dazu. Von hier oben hatte man einen Panoramablick auf die am Horizont gelegene Stadt Perpignan mit dem angrenzenden Meer. Die Kinder stellten sich vor, Schiffsreisende zu sein, im gleichen Moment schwenkten sie über zu Rittern, die um Ruhm und Ehre miteinander kämpften.

Zuletzt schlug Etienne, der Älteste von ihnen, vor: „Lasst uns Versteck spielen, einverstanden?“ Ohne eine Antwort abzuwarten rannte er los, seine Freunde Jean und Gabriel im Schlepptau. Zurück blieben als Sucher die beiden jüngsten, Michel und Antoine. Zwar gestaltete es sich schwierig, ein Versteck zu finden, weil es nur Gestrüpp und ein paar Felsbrocken gab, aber das bildete gerade den Reiz an der Sache.

Kurz d