: Dr. Lydia Polwin-Plass, Dr. Michael Gläser
: WACKEN - das perfekte Paralleluniversum Was die Gesellschaft von den Metalheads lernen kann
: Hirnkost
: 9783949452734
: 1
: CHF 14.50
:
: Pop, Rock
: German
: 350
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Das Herz ist bei den Metalheads am rechten Fleck. Alles, was sie tun, ist mit viel Liebe, Seele und Herz verbunden.' Doro Pesch 'Metalheads sind wild, chaotisch, dauerbetrunken, gewalttätig und dem Teufel verfallen.' So das Image der Metaller in der Gesellschaft. Aber ist das wirklich so? 'Nein', sagen die eingefleischten Metalheads Dr. Lydia Polwin-Plass und Dr. Michael Gläser und zeigen in diesem Buch genau das Gegenteil auf. Sie beleuchten den sozialen Aspekt der Metalszene. Wie sehr Toleranz, Hilfsbereitschaft, Empathie und Inklusion in der Metalszene verankert sind, wird in Gesprächen mit Musiker*innen, Veranstaltern, Einsatzkräften, Metalheads und Nicht-Metalheads ergründet. Viele Metalfans und Musiker*innen engagieren sich in sozialen Projekten und versuchen auch durch ihr eigenes Verhalten dazu beizutragen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Und einmal jährlich treffen sie sich zu Zehntausenden am Rande eines kleinen norddeutschen Dorfs, wo seit 1990 das Mekka der weltweiten Metal-Kultur entstanden ist. Wo könnte man also besser herausfinden, wie die Metalheads ticken und was die Gesellschaft von ihnen lernen kann, als beim legendären Wacken Open Air.

Dr. Lydia Polwin-Plass promovierte in Publizistik an der Wiener Universität und arbeitet aktuell in Frankfurt am Main als freie Journalistin, Texterin, Autorin und Lektorin für verschiedene Medien, Agenturen und Unternehmen. Neben den journalistischen Tätigkeiten ist sie Verfasserin zahlreicher Gesundheitsbroschu?ren, Mitwirkende an mehreren Nachhaltigkeitsberichten sowie Gründerin, Managerin und Redakteurin des Musikmagazins Metalogy.de. Dr. Michael Gläser ist Biologe und promovierte im Fachgebiet der molekulargenetischen Krebsforschung am Universitätsklinikum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Düsseldorf. Seit 2001 ist er in der Pharmaindustrie als Führungskraft im Bereich Forschung& Entwicklung tätig. Er ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in Frankfurt am Main. Seit 2016 ist er als Autor für den Musik-Blog Metalogy.de aktiv und veröffentlicht dort regelmäßig Reviews, Konzertberichte und Interviews. Auf dem Wacken Open Air ist er seit 1998 Dauergast und erlebte 2018 sein 20. W:O:A.
© Lydia Polwin-Plass

DAS FRAUEN- UND MÄNNERBILD IM METAL


Die Metalszene war stets eine Männerdomäne und ist es zum Teil immer noch. Vor allem unter den Vertretern des „Hochkulturpublikums“24 präferieren tendenziell mehr Männer als Frauen Heavy Metal.

Laut einer Studie von Sarah Chaker finden sich vor allem in der Black- und Death-Metalszene deutlich mehr Männer, etwa 86 Prozent.25 Dies entspricht auch den Ergebnissen der bisherigen Forschung zum geschlechtsspezifischen Musikgeschmack von Jugendlichen und Erwachsenen, wonach eine stärkere Tendenz von Männern zu aggressiven und unkonventionellen Stilen ausgeht.26

Liegt das an der Härte der Musik? Wohl kaum, denn auch hier hat sich in den letzten Jahren viel verändert. Sowohl das Bild der Männer als auch das der Frauen hat sich im Metaluniversum gewandelt. Beide wollen wir nachfolgend genauer vorstellen.

DAS MÄNNERBILD IM METAL — DAMALS UND HEUTE


Das Klischee eines männlichen Metalheads glich bis vor einiger Zeit noch den Hünendarstellungen auf einemManowar-Cover: Große kettensprengende und schwerterschwingende muskulöse Typen mit wallenden langen Haaren und nacktem Oberkörper.

Das ist vielleicht etwas übertrieben. Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte und eher bei einem Männertyp, der einerseits ein wenig androgyn, andererseits doch recht machohaft rüberkam. Androgyn aufgrund der meist langen Haare, die den ganzen Stolz vieler Metalheads (männlich als auch weiblich) ausmachen. Erleichtern sie doch schließlich auch das Headbangen und lassen die Haupthaarschwingenden doch etwas beeindruckender rüberkommen als mit Kurzhaarfrisur oder Glatze. Wirbelt eine füllige Haarpracht durch die Luft, macht das schon einiges her. Das ist auch einer der Gründe, warum Metalheads ihre Haare mit viel Liebe, Konsequenz, Ausdauer und einer großen Auswahl an Mittelchen pflegen, nicht zuletzt um es so lange wie möglich zu erhalten. Deshalb verbreiten Haarprachtwirbler:innen beim Headbangen zumei