Die Metalszene war stets eine Männerdomäne und ist es zum Teil immer noch. Vor allem unter den Vertretern des „Hochkulturpublikums“24 präferieren tendenziell mehr Männer als Frauen Heavy Metal.
Laut einer Studie von Sarah Chaker finden sich vor allem in der Black- und Death-Metalszene deutlich mehr Männer, etwa 86 Prozent.25 Dies entspricht auch den Ergebnissen der bisherigen Forschung zum geschlechtsspezifischen Musikgeschmack von Jugendlichen und Erwachsenen, wonach eine stärkere Tendenz von Männern zu aggressiven und unkonventionellen Stilen ausgeht.26
Liegt das an der Härte der Musik? Wohl kaum, denn auch hier hat sich in den letzten Jahren viel verändert. Sowohl das Bild der Männer als auch das der Frauen hat sich im Metaluniversum gewandelt. Beide wollen wir nachfolgend genauer vorstellen.
Das Klischee eines männlichen Metalheads glich bis vor einiger Zeit noch den Hünendarstellungen auf einemManowar-Cover: Große kettensprengende und schwerterschwingende muskulöse Typen mit wallenden langen Haaren und nacktem Oberkörper.
Das ist vielleicht etwas übertrieben. Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte und eher bei einem Männertyp, der einerseits ein wenig androgyn, andererseits doch recht machohaft rüberkam. Androgyn aufgrund der meist langen Haare, die den ganzen Stolz vieler Metalheads (männlich als auch weiblich) ausmachen. Erleichtern sie doch schließlich auch das Headbangen und lassen die Haupthaarschwingenden doch etwas beeindruckender rüberkommen als mit Kurzhaarfrisur oder Glatze. Wirbelt eine füllige Haarpracht durch die Luft, macht das schon einiges her. Das ist auch einer der Gründe, warum Metalheads ihre Haare mit viel Liebe, Konsequenz, Ausdauer und einer großen Auswahl an Mittelchen pflegen, nicht zuletzt um es so lange wie möglich zu erhalten. Deshalb verbreiten Haarprachtwirbler:innen beim Headbangen zumei