KAPITEL 2
Kategorien und Zwecke
»Spielen ist eine Tätigkeit, die man gar nicht ernst genug nehmen kann.«
– Jacques-Yves Cousteau (1910–1997), Meeresforscher
Um dir die Navigation in diesem Buch zu erleichtern, haben wir uns eine Kategorisierung aller Spiele und Simulationen überlegt. Diese Kategorien findest du in der Kapitelstruktur des Buchs wieder, sodass du dir einen schnellen Überblick verschaffen kannst. Ein weiteres und wichtiges Hilfsmittel bekommst du mit der Beschreibung der Zwecke der Spiele und Simulationen an die Hand. Mit der Matrix der Lernziele und Zwecke findest du schnell alle möglichen Aktivitäten, mit denen diese zu erreichen sind.
Verschiedene Arten von Spielen
Die Spiele und Simulationen in diesem Buch unterteilen wir in verschiedene Kategorien. Der erste Block (zu finden inTeil II abSeite 77) enthält Kategorien, die wir ganz allgemein für Workshops jeder Art einsetzen:
Gruppenbildung
Kleine Aktivitäten bzw. Minispiele, die zur Gruppenbildung für andere Spiele und auch ganz allgemein in Workshops und Meetings (z. B. in Retrospektiven) genutzt werden können.
Opener
Spiele, die sich zur Eröffnung eines Workshops oder Trainings anbieten.
Energizer
Spiele, die das Energieniveau der Teilnehmenden wieder nach oben bringen. Gut geeignet nach längeren, ermüdenden Phasen oder nach der Mittagspause.
Closing
Abschlussaktivitäten für das Ende eines Workshops.
Du kannst nun zu Recht anmerken, dass die Spiele in diesen vier Kategorien das Label »agil« überhaupt nicht verdienen. Das macht aber überhaupt nichts, denn sie funktionieren im agilen Kontext genauso gut wie im klassischen. Wir sehen das ganz pragmatisch unter dem etwas abgewandelten Motto: »Wer spielt, hat recht.«
Der Kern dieses Buchs, zu finden inTeil III abSeite 151, beschreibt Spiele und Simulationen, die in folgende Kategorien unterteilt sind:
- Vermittlung von Prinzipien
- Spiele, die bestimmte agile Grundlagen veranschaulichen und erlebbar machen
- Simulationen
- Spiele, die agile Praktiken erlebbar machen
- Social Dynamics und Kommunikation
- Spiele, die im sozialen Teamkontext Aspekte wie Vertrauen und Kommunikation abbilden
- Technical Skills
- Spiele, die agile Entwicklungspraktiken erlebbar machen
- Teambuilding
- Spiele, die zum Abschluss eines Trainingstags genutzt werden können oder einfach dem Spaß im Team dienen
Wie jede Kategorisierung ist auch diese eine fragwürdige Schubladisierung. Die Übergänge sind fließend, und es gibt Überlappungen. Viele Simulationen vermitteln auch Prinzipien, bieten kommunikative Erlebnisse und dienen dem Teambuilding. Lass dich dadurch nicht aus dem Konzept bringen, viel wichtiger als diese groben Kategorien ist immer die Frage, welche Zwecke und Lernziele du für die Teilnehmenden mit einem Spiel erreichen möchtest.
Inhalte und Zweck der Spiele
Der eigentliche Kern eines Spiels ergibt sich oft nicht direkt aus seinem Namen.Tabelle 2-1 soll der Orientierung dienen, falls du ein Spiel für einen spezifischen Zweck benötigst.
Tabelle 2-1: Spiele für bestimmte Zwecke
Zweck, Inhalt, Kern | Beschreibung | Passende Spiele |