Sport
Die Billardkugel Nummer acht
So hart
Dass der Schädel kracht.
Der Pfeil trifft das Ziel
Geübt, der Bogenschütze
Absicht, nehm ich an.
Voll besetzt gleitet der Zweier auf den See hinaus. Nur eine Person rudert zurück.
Im Rektum von Jack
Wenn Sie es wissen wollen
Steckten die Pyros.
Ein verregneter, kühler Abend Mitte Juni. Er lässt hoffen, dass der Sommer nicht so satanisch heiss wird wie in den letzten Jahren. Sicher kennen Sie die Hauptwache der Stadtpolizei Zürich, die Urania, offiziell «Regionalwache City», die mit der roten Giacometti-Bemalung in der Eingangshalle? Gegenüber eine Brasserie. Dort sitzen wir. Ausser Gülay. Sie hat dienstlich in Basel zu tun. Manfred, Müller und ich haben einen Sancerre bestellt, ein Dutzend Austern und hinterher, egal, ob ideale Jahreszeit oder nicht, Choucroute garnie. Wir haben entschieden, uns heute auf Kriminalfälle zu konzentrieren, die mit Sport zusammenhängen.
«Ich verstehe das nicht», sage ich, «erwachsene Männer, die anscheinend nur an Fussballspiele gehen, um sich zu prügeln. Haben die nichts Besseres zu tun?»
Manfred und Müller zucken mit den Schultern.
«Viele werfen vorher Schmerzmittel ein, damit’s ihnen beim Prügeln weniger wehtut», meint Manfred trocken.
«Da geht’s nicht um Kampfkunst. Wie bei Bruce Lee und Jackie Chan sehen diese Kämpfe nicht aus», fügt der Müller bei, er grinst, «eher wie zwei Wildschweinrudel, die aufeinandertreffen.»
«Die Leute sind meist nicht trainiert.»
Die beiden Polizisten lachen.
«Was lacht ihr?»
«Nun, ähm», bringt Manfred hervor, «es ist nicht lustig, eigentlich … Wir sehen oft Männer, die völlig fertig sind … Ausgepumpt, aufgeschürft, Knochenbrüche, Blutergüsse, blaue Augen … die grölen noch immer Gesänge für ihren Club, wenn die Sanität sie ins Universitätsspital einliefert.»
«Absurd», stimmt ihm der Müller zu.
«Aber warum?», frage ich noch einmal.
Der Kellner bringt das Gestell mit dem Eis und den Austern, ein zweiter den Weisswein. Müller probiert ihn und nickt dem Garçon mit der Flasche zu. Der schenkt ein.
«Bon appétit», wünscht der Kellner.
«Merci», sagen wir und greifen synchron in die Platte mit den Austern. Alle drei lösen wir eine von der Schale, träufeln Zitronensaft darüber. Et hop!
«Ich verstehe das nicht», wiederhole ich, während sich auf meiner Zunge der Geschmack des Wirbellosen entfaltet. «Ich mag Fussball ja, aber …»
Manfred: «Dich interessiert eben daneben auch einiges mehr.»
«Und du glaubst an etwas», sagt der Müller.
Mhm, denke ich. Kommt jetzt die Stunde der Bekenntnisse? Unverbrüchliche Freundschaftsschwüre? Oder Wahrheiten, die wehtun?
«In der Fussballszene geht es auc