: Ulrike Glöckner, Oggi Enderlein, Frauke Mingerzahn, Reinhard Wabnitz, Sibylle Fischer, Martin Haendl
: Manja Plehn
: Qualität in Ganztag, Hort und Schulkindbetreuung Grundlagen zum Leiten, Führen und Managen
: Verlag Herder GmbH
: 9783451829062
: 1
: CHF 19.50
:
: Kindergarten- und Vorschulpädagogik
: German
: 256
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Dieses Buch ist ein Standardwerk für alle pädagogischen Fachkräfte, die sich einen umfassenden Überblick über Ganztag, Hort und Schulkindbetreuung verschaffen möchten. Von Grundlagen, über Leitungswissen bis zur Selbstevaluation werden alle relevanten Themen behandelt. Ein Must-have für alle, die die mittlere Kindheit begleiten!

Dipl. Sozialpäd. Ulrike Glöckner ist Inhaberin von impulse und impulse Akademie. Coaching, Beratung und Seminare.Ihre Themenschwerpunkte sind Qualitätsmanagement, Team- und Konfliktmanagement, konzeptionelle Weiterentwicklung, Qualifizierung von Fachkräften im Ganztag. Sie begleitet Prozessentwicklungen in Teams, bei Trägern in Schulen und Verbänden und bietet Führungskräftecoaching in verschiedenen sozialen Einrichtungen.

2. Hort und Ganztagsschule als formale und non-formale Bildungsorte. Ein komplementäres Bildungsverständnis


von Manja Plehn

Rahmenbedingungen des Aufwachsens

Traditionell war das deutsche Schulsystem durch die Halbtagsschule am Vormittag gekennzeichnet. An den Nachmittagen mussten zwar noch die Hausaufgaben erledigt werden, aber in der Regel stand den Kindern viel Freizeit zur individuellen Gestaltung zur Verfügung (Göppel 2017: 41). Mit dem Ausbau der Ganztagsschulen verändern sich die Schulen und gleichzeitig auch die Rahmenbedingungen des Aufwachsens. „Aus traditionell halbtags geöffneten Institutionen mit starker Orientierung auf die Vermittlung kulturell-wissensbasierter Kompetenzen werden Institutionen, in denen Kinder große Teile jener Zeit verbringen, die früher als Freizeit charakterisiert war“ (Deutscher Bundestag 2013: 38). Diese Entwicklung beeinflusst die Zeitstrukturen, in denen Kinder leben. Sie erhöht den Organisationsgrad ihres Lebens.

Den „ganzen“ Tag in Institutionen

Zu jenen Bedingungen des Aufwachsens, die sich in den letzten Jahren deutlich verändert haben, zählt auch die Institutionalisierung von Kindheit. Damit ist gemeint, dass Kinder heute deutlich mehr Lebenszeit in Einrichtungen verbringen, die speziell unter pädagogischen Gesichtspunkten und mit pädagogischen Zielsetzungen und Ansprüchen eingerichtet wurden. Inzwischen nutzt mehr als jedes zweite Grundschulkind ein Ganztagsangebot (vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2022: 134). Das bedeutet, Kinder sind heute deutlich häufiger und intensiver als früher in Interaktion mit Personen verwickelt, die das pädagogische Geschäft berufsmäßig