: Elizabeth Hoyt
: Kein Gentleman fürs Leben?
: Cora Verlag
: 9783751517904
: Historical Gold Extra
: 1
: CHF 6.20
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 400
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Die junge Messalina Greycourt ist erschüttert. Ihr Onkel, der Duke of Windemere, will sie zwingen, den ungeschliffenen Gideon Hawthorne zu heiraten! Niemals käme eine solche Verbindung für sie infrage, aber der Duke lässt ihr keine Wahl. Die verzweifelte Adelige fasst einen mutigen Plan: Nur zum Schein will sie gehorchen und im richtigen Moment mit ihrer Mitgift fliehen. Doch je mehr Zeit sie mit ihrem Zwangsverlobten verbringt, desto mehr erkennt sie, dass sich hinter der rauen Fassade ein ehrenwerter Mann verbirgt, dessen Herz längst für sie entflammt ist. Allerdings hat Gideon noch eine letzte furchtbare Aufgabe im Dienste des Dukes zu erledigen ...



<p>Elizabeth Hoyt zählt zu den US-amerikanischen Bestseller-Autoren der New York Times für historische Romane. Ihren ersten Roman der Princess-Trilogie 'Die Schöne mit der Maske' veröffentlichte sie im Jahr 2006, seitdem folgten zwölf weitere Romane. Gern versetzt die erfolgreiche Schriftstellerin ihre Romanfiguren in das georgianische Zeitalter. Nachdem ihre beiden Kinder zum Kindergarten gingen, begann sie mit dem Schreiben ihres ersten Romans. Während ihrer Jugend verbrachte sie viel Zeit mit ihrer Familie im Ausland, längere Zeit lebte die Familie in Großbritannien in Oxford sowie in St. Andrews. Belgien, Deutschland und Frankreich kennt sie ebenfalls durch ihre vielen Reisen, als Austauschstudentin verbrachte sie einen Sommer in Kawasaki in Japan. Die Reisen mit der Familie enden häufig an einem archäologischen Ausgrabungsort. Ihre Freizeit verbringt sie im Garten, die begeisterte Hobbygärtnerin besitzt 26 Varianten der Taglilie sowie viele Sorten Funkien.</p>

2. KAPITEL


Eines Tages kam der Kesselflicker in einen alten Wald, der seltsam unberührt wirkte. Seltsam still. Seltsam finster. Der Kesselflicker wagte sich tiefer und tiefer unter die gewaltigen Bäume, bis er den Himmel nicht mehr sehen konnte und die Sonne selbst in der Schwärze versank …

Aus:„Bet und der Fuchs“

Julian Greycourt erwachte davon, dass jemand an die Tür des Cottages hämmerte. Sofort war er hellwach.

Niemand durfte ihn hier stören.

Er stand auf, nackt, ignorierte den aufflammenden Schmerz auf seinem Rücken und streifte einen Morgenmantel über. Glücklicherweise war er bereits wieder allein.

Julian sah sich um. Es war eine schlichte Unterkunft. Ein einzelner Raum, ein Kamin, eine Liege, ein Stuhl.

Sonst nichts. Nichts, das sein Hiersein hätte verraten können.

Gut.

Er ging zur Tür, entriegelte sie und zog sie auf.

Lucretia sah zu ihm auf, die Faust noch immer erhoben, als wollte sie gleich an seine Brust klopfen. „Oh, Gott sei Dank! Quintus hat gesagt, dass du in einem der Cottages bist, aber er muss mich in die falsche Richtung geschickt haben. Ich suche schon seit fast einer Stunde nach dir.“

„Was machst du hier?“ Seine Worte waren vielleicht etwas zu harsch, doch eigentlich sollte niemand etwas von diesem Ort wissen.

Quinn hatte die kleine Bauernkate nur entdeckt, weil er Julian eines Abends gefolgt war. Danach hatte Julian fast einen Monat lang nicht mehr mit seinem Bruder gesprochen. Er hatte gedacht, er hätte deutlich gemacht, dass Quinn verdammt noch mal den Mund halten sollte, was dieses Cottage betraf. Trotzdem war seine kleine Schwester jetzt hier, mit großen Augen und roten Wangen.

Julian räusperte sich. „Wo ist Messalina?“

„Bei Mr. Hawthorne“, antwortete Lucretia, und es klang gereizt, weil Julian dies nicht schon längst wusste. „Er hat unsere Kutsche angehalten, als wir uns auf der Heimreise von der häuslichen Gesellschaft der Lovejoys befunden haben. Du kennst doch ihr Anwesen an der Grenze zu Schottland? Ich muss sagen, dass es eine höchstungewöhnliche Gesellschaft war …“

„Was hat Hawthorne getan, Lucretia?“, frage Julian ungeduldig.

Lucretia presste die Lippen aufeinander. „Er hat Messalina befohlen, die Kutsche zu verlassen und mit ihm zu kommen. Ihr ist gerade noch Zeit geblieben, mir zu sagen, dass ich mich an dich wenden soll.“

Julian runzelte die Stirn. „Warum sollte Hawthorne so etwas tun?“

„Er hat gesagt, dass Onkel Augustus nach ihr verlangt – nur nach ihr, nicht nach mir.“ Lucretia verschränkte die Finger ineinander. „Das war vor über einer Woche – inzwischen sind es schon fast zwei Wochen. Ich habe den Kutscher angewiesen, auf direktem Weg nach Adders zu dir zu fahren, aber die Straßen waren in einem so grässlichen Zustand, und die Pferde …“

„Einen Moment“, sagte Julian. „Warte.“

Er schlug ihr die Tür vor der Nase zu, ohne auf ihren empörten Ausruf zu achten. Eilig zog er sich an und sog zischend die Luft ein, als sein Leinenhemd die Wunden auf seinem Rücken streifte. Was zum Teufel hatte Augustus vor? Was hatte sich ihr Onkel dabei gedacht, Lucretia dazu zu zwingen, ganz allein eine so