: Jan-Erik Fjell
: Nachtjagd Thriller - Vom Nr.1-Bestsellerautor aus Norwegen
: Goldmann
: 9783641304546
: Anton-Brekke-Reihe
: 1
: CHF 7.60
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 512
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der SPIEGEL-Bestseller - Hochspannung von Norwegens Nr. 1 Jan-Erik Fjell!
Eine grausam zugerichtete Frauenleiche und ein schrecklicher Verdacht: Norwegens berüchtigtster Serienmörder tötet wieder ...
Am Ufer eines Sees in Norwegen wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, ihr geschundener Körper ist mit Wunden übersät. Kriminalkommissar Anton Brekke von der Polizei Oslo läuft es bei dem Anblick eiskalt den Rücken herunter. Wenn sich sein Verdacht bestätigt, dann hat der flüchtige Serienmörder Stig Hellum sein grausames Werk wieder aufgenommen - und bereits sein nächstes Opfer im Visier. Für Brekke beginnt ein Kampf gegen die Zeit und gegen unvorstellbar Böses. Denn der Fall ist mit einem Mann verbunden, der in Texas in der Todeszelle sitzt und nun sein Schweigen über eine verhängnisvolle Nacht vor über zehn Jahren bricht ...

Jan-Erik Fjell wurde 1982 geboren und wuchs bei Fredrikstad im Osten des Oslofjords auf. Er studierte Informatik, heute ist er als Radiomoderator tätig und widmet sich dem Schreiben von Kriminalromanen. Er zählt zu den erfolgreichsten Krimiautoren Norwegens und wurde mit dem renommierten Preis des norwegischen Buchhandels und dem Frederik-Preis ausgezeichnet. Seine Thriller um den Kommissar Anton Brekke stürmen in Norwegen regelmäßig die Buchcharts und sind auch hierzulande Bestseller.

Kapitel 10


Montag, 12. September


Ein Mann in den Zwanzigern öffnete die Tür. Anton und Magnus stellten sich vor. Der junge Mann gab keine Antwort, nickte bloß.

»Rune Back?«, fragte Anton.

Der Mann schüttelte den Kopf und sagte: »Ich bin sein Bruder. Rune sitzt auf der Veranda.«

Er trat einen Schritt zurück und schob gleichzeitig die Tür auf. Eine Kinderstimme rief etwas aus dem Keller. Rune Backs Bruder beugte sich über das Geländer der Kellertreppe.

»Ich komme, Noah.« Er setzte einen Fuß auf die Treppe. »Gehen Sie einfach zu Rune durch.«

Anton warf einen Blick in die Küche. Der Kühlschrank brummte leise. Ein leerer Teller stand neben einem Superman-Becher auf dem Tisch. Oben an der Kühlschranktür klebte das Bild eines Jungen in einem Magnetrahmen. Die restliche Tür war von Zeichnungen bedeckt. Ganz unten hing schief eine Postkarte. Sie zeigte ein Schiff der Hurtigruten. Es lag umgeben von hohen grünen Felsen in einem blauen Fjord.

»Kommst du, Magnus?«

Durch das Fenster konnten sie Rune Back in einem Korbstuhl auf der Veranda sitzen sehen. Die Markise bot Schutz vor dem Regen.

Sein rotbraunes Haar verschmolz beinahe mit den Herbstfarben im Garten hinter ihm. In der Hand hielt er eine Zigarette, von der er tiefe Züge nahm. Anton und Magnus beobachteten ihn für einen Augenblick und gingen dann hinaus.

Mit der Zigarette zwischen den Fingern starrte Rune Back auf die kahlen Apfelbäume und die Laubhügel im Garten.

»Hallo«, sagte Anton gedämpft.

Rune Back drehte sich um. Seine Augen waren rot und geschwollen. Er trug Jeans und einen Pulli mit der AufschriftSandefjord Rør auf der Brust. Er schien Anfang dreißig zu sein. Anton und Magnus stellten sich vor.

»Ist schon jemand hier gewesen und hat mit Ihnen gesprochen?«, wollte Anton wissen.

Rune Back antwortete etwas. Seine Stimme klang heiser. Er räusperte sich und wiederholte: »Da war ein Polizist …« Mit der Hand, die die Zigarette hielt, wischte er sich über die Wange. »Zusammen mit dem Geistlichen.«

Magnus zog einen Korbstuhl heran und setzte sich Rune gegenüber. Anton blieb stehen. Magnus nahm seinen Notizblock aus der Tasche und legte ihn auf seine Knie. Er ließ die Hand mit dem Stift auf dem Block ruhen.

»Wir werden Ihnen nur ein paar Fragen stellen, dann sind wir auch schon wieder weg.«

»Ich weiß nicht mehr, als was ich gestern schon gesagt habe.« Rune Back drückte die Zigarette in einem Aschenbecher auf dem Boden aus.

»Können Sie das für uns wiederholen?«

»Sie ist nicht von der Arbeit nach Hause gekommen. Das war alles.« Er sah sie an. »Sie ist von der Arbeit nicht nach Hause gekommen …«

»Sie hat im Scandic Park hier in der Stadt gearbeitet?«

»Ja. Sie hatte die Nachtschicht am Wochenende. Die war um sec