Vergleichbare Verhältnisse (1998)
Lützowstraße, 4 Zi., mit Nina, Luc und Karl
C. 26, alleinerziehend, Studentin, und Karl (anderthalb) suchen ähnliche Kombination für lustige Mutter-Kind-WG, um das Alleinerziehen gemeinsam durchzustehen und dabei auch ein bisschen Spaß zu haben, so oder ähnlich hatte ich es im Kleinanzeigenteil des Leipziger Stadtmagazins annonciert, darunter eine Festnetznummer.
Den südbadischen Einschlag habe ich auf dem Anrufbeantworter gleich rausgehört. Eigentlich mag ich nichts, was mich an meine nordbadische Herkunft erinnert, schon gar nicht, wenn es südbadisch ist. Zurückgerufen habe ich trotzdem. Weil in meiner Anzeige was von vergleichbaren Umständen stand. Und die Person mit dem südbadischen Einschlag auf meinem Anrufbeantworter mir was von einem siebenjährigen Sohn erzählt hat. Karl ist noch keine zwei. Wer einen knapp Zweijährigen und einen Siebenjährigen für vergleichbare Umstände hält, interessiert mich. Und das bleibt nicht die einzige großzügige Auslegung, die ich von der Frau lernen werde, die an einem anderen Tag als vereinbart abends klingelt, als ich gerade mit meiner ehemaligen Mitbewohnerin Lotte bei einer Flasche Wein sitze. Nina setzt sich, da sie ja nun schon mal da ist, dazu. Und als unsere zweite Flasche leer ist, trinken wir die, die sie mitgebracht hat. Als Lotte nach Hause gegangen und die dritte Flasche leer ist, holt Nina eine vierte aus ihr