: Lutz Rathenow
: Marko Martin
: Trotzig Lächeln und das Weltall streicheln Mein Leben in Geschichten
: Kanon Verlag
: 9783985680511
: 1
: CHF 17.90
:
: Biographien, Autobiographien
: German
: 272
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Pünktlich zu seinem 70. Geburtstag legt der bedeutende DDR-Oppositionelle seinen literarischen Lebenslauf vor. Von der frühen Kindheit bis in hohe politische Ämter erzählt Rathenow von einem Leben zwischen Kunst und Politik. Mal magisch, mal realistisch, stets liebevoll.Schule, Familie, erste Eifersucht. Das Meer, das All, die Mittagsstunde. Janis Joplin, Michail Gorbatschow, Harald Hauswald. Die Wende, das Kino, die Ameisen im Garten. - Lutz Rathenows Leben fügt sich zu einem farbigen Kaleidoskop aus Erzählungen, Dialogen, Reportagen und Tagebuch-Notaten zusammen. Sein Blick auf rassistische Ressentiments, unaufgearbeitete DDR-Prägungen, enttäuschte West-Projektionen und ihr Wegreden im Alltag ist scharf. Seine Erinnerungen an Weggefährten sind freundschaftlich, skeptisch und innig. Seine starken Heldinnen verblüffen ebenso wie die rasanten Ortswechsel zwischen Jena, Berlin oder Montevideo.In seinem Nachwort setzt Marko Martin diese facettenreiche Biografie in den Kontext der deutsch-deutschen Zeitgeschichte.»Lutz Rathenow zeigt in seinem Leben und Werk, dass beides möglich ist: Gewitztheit und Engagement, Spielerisches ebenso wie Klarheit.« Marko Martin

Lutz Rathenow wurde 1952 in Jena geboren. Er schrieb Lyrik und Prosa für Kinder und Erwachsene. Als Journalist und Schriftsteller setzte er sich für die Aufarbeitung der SED-Diktatur ein und war von 2011-2021 Sächsischer Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Er lebt in Berlin.

Kapitel 2


Die weite weite Welt


leben

Die rettende Insel suchen

um sie zu versenken.

So dass für die Flucht

nur eine Möglichkeit bleibt:

auszuharren

1979

Ohne Anfang


Die letzten Töne der Gruppe. Das Band ist zu Ende. Sie hat die Augen noch geschlossen. Er löst sich aus der Umarmung und geht zum Fenster. Jetzt stürz ich mich raus, sagt er. Mach mal das Joplinband, sagt sie, öffnet die Augen und hebt ihre Hände. Das Fenster klemmt. Ich lebe