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Rosalind schnappte nach Luft und warf sich nach unten, um sich am Zugdach festzuhalten und ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Sie dachte daran, eine Warnung zu rufen, doch weder würde jemand im Zug sie hören, noch könnten sie etwas unternehmen, wenn die Waggons mit solcher Geschwindigkeit dahinrasten und direkt auf die Detonationsstelle zuhielten.
Doch die Flammen auf den Gleisen verschwanden schnell. Als der Zug weiter und weiter auf den Punkt zuraste, wappnete Rosalind sich gegen ein plötzliches Entgleisen. Doch dann erreichte die Lock die erlöschenden Flammen und fuhr einfach weiter. Sie blickte über ihre Schulter und schnitt eine Grimasse gegen den Wind. Der Zug rumpelte über die Explosionsstelle. In Sekundenschnelle hatte er den Ort hinter sich gelassen. Die Detonation war zu schwach gewesen, um die Gleise ernsthaft zu beschädigen.
»Was war das?«, fragte sie die Nacht.
Wer waren die Leute gewesen, die in die Felder gerannt waren? Hatten sie Schaden anrichten wollen?
Die Nacht antwortete ihr nicht. Rosalind unterdrückte ein neuerliches Husten vom unablässigen Rauch des Zugs, rüttelte sich aus ihrer Erstarrung und glitt die Außenseite hinab, um im Durchgang zwischen zwei Waggons zu landen. Sobald sie sich die losen Haare aus dem Gesicht gestrichen hatte, öffnete sie die Tür und betrat den Zug, kehrte in die Wärme des Zweite-Klasse-Abteils zurück.
Es war geschäftig. Obwohl sie in eine Gruppe von drei Leuten in Kellneruniformen getreten war, schenkten sie i