Die Bildhauerin Phoebe Stabler bei der Arbeit an ihrem neuesten Werk,The Onlooker. Um 1926.
Als wir 2017/18 an unserem ersten gemeinsamen BuchDie Welt von gestern in Farbe arbeiteten, stellten wir fest, dass eine Klage, die wir dabei immer wieder äußerten, im Lauf der Monate geradezu vertraut werden sollte. Jenes Buch war wie das vorliegende eine Weltgeschichte, die sich digital eingefärbter Fotografien aus der Schwarzweißära bediente, grob gesagt zwischen 1850 und 1960.
Damals wie jetzt waren die historischen Auswahlkriterien, die wir uns setzten, weitgespannt: Wir wollten, dass unsere Geschichte wirklich umfassend wird, die Berühmten mit den Unbekannten vermischt und den Alltag mit dem Außergewöhnlichen. Eingefärbte Fotografien sollten mit gründlicher historischer Recherche eine große Geschichte über eine Welt im Wandel erzählen. Aber bei der Arbeit fiel uns immer wieder eines auf.
Es sind nicht genug Frauen dabei.
Das heißt nicht, dass es gar keine gegeben hätte. Ein Geschichtsbuch, das die Geschichte des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts behandelte, ohne dabei auf den Beitrag der Frauen zur Welt einzugehen, wäre wirklich altmodisch gewesen. Und wir glaubten, dass wir getan hatten, was wir konnten, um den Handlungsbogen unserer Erzählung in Richtung Inklusion und Vertretung zu biegen. Wir waren stolz aufDie Welt von gestern in Farbe und sind es heute noch.