: Lisa Jackson
: Pray - Meine Rache findet euch Ein neuer Fall für Bentz und Montoya. Thriller | SPIEGEL Bestseller-Autorin
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426459324
: Ein Fall für Bentz und Montoya
: 1
: CHF 10.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 432
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
New Orleans wird von Morden erschüttert. Kristi Bentz überlebt nur knapp ... Der Thriller »Pray - Meine Rache findet euch« ist der 9. Teil von Lisa Jacksons knallharter Thriller-Reihe um die Detectives Rick Bentz und Reuben Montoya. Keine leichten Zeiten für Rick Bentz: Seine Tochter Kristi überlebt nur knapp eine brutale Attacke. Gleichzeitig sind dunkle Tage in New Orleans angebrochen. Wieder werden Prostituierte mit einem Rosenkranz erwürgt, neben den Leichen liegt ein 100-Dollar-Schein mit Brandlöchern anstelle der Augen von Benjamin Franklin. Bentz und sein Kollege Reuben Montoya ermitteln unter Hochdruck. Alles deutet darauf hin, dass Vater John, der berüchtigte Rosenkranz-Killer, wieder in der Stadt ist. Aber steckt er auch hinter dem Angriff auf Kristi - oder treibt ein weiterer Killer sein Unwesen in New Orleans, der es gezielt auf die True-Crime-Autorin abgesehen hat? Die amerikanische Bestseller-Autorin Lisa Jackson mischt auch in ihren Bentz& Montoya-Thrillern geschickt knallharten Nervenkitzel mit prickelnder Romantik. Die Thriller um die Detectives aus New Orleans sind in folgender Reihenfolge erschienen: - Pain - Bitter sollst du büßen - Danger - Das Gebot der Rache - Shiver - Meine Rache wird euch treffen - Cry - Meine Rache ist dein Tod - Angels - Meine Rache währt ewig - Mercy - Die Stunde der Rache ist nah - Desire - Die Zeit der Rache ist gekommen - Guilty - Doppelte Rache - Pray - Meine Rache findet euch

Lisa Jackson ist eine Nr.1-New York Times- und eine Spiegel-Bestsellerautorin und hat bereits über 95 Romane geschrieben, unter anderem die Thriller-Reihen um Detectives Bentz& Montoya sowie Alvarez& Pescoli. Mit ihrer Schwester, New York Times- und USA Today-Bestsellerautorin Nancy Bush, hat sie mehrere Bücher gemeinsam verfasst, darunter Last Girl Standing und (zusammen mit Rosalind Noonan) die Thriller Greed - Tödliche Gier und Diabolic - Fatales Vergehen. Ihre weltweite Gesamtauflage beträgt über 30 Millionen, und ihre Werke wurden in zwanzig Sprachen übersetzt. Mit ihrer Familie und ihren geliebten Hunden lebt Lisa Jackson im Pazifischen Nordwesten der USA. Mehr Infos finden Leser*innen online auf lisajackson.com und auf Facebook.

Kapitel eins


New Orleans, Louisiana

Schneller!

Ich renne, bewege die Beine, so schnell ich kann.

Renne durch den prasselnden Regen.

Durch die Straßen und Gassen der Stadt.

Verborgen in den nächtlichen Schatten.

Schneller!

Mein Herz hämmert, das Blut pumpt durch meine Venen. Pfützenwasser spritzt auf, ich blinzle gegen den in Bindfäden fallenden Regen an.

Der allgegenwärtige, erdige Geruch des Mississippi steigt mir in die Nase.

Dumpfig. Vertraut.

Mit wehendem Regencape stürme ich durch die Straßen und Gassen des French Quarter. Immer wieder trete ich mit meinen Stiefeln in tiefe Pfützen.

Schneller!

Das Licht der Straßenlaternen spiegelt sich verwaschen in den Motorhauben einiger in der Nähe des Jackson Square parkender Fahrzeuge, Regenwasser gurgelt in den Gullys, überspült die Straßen, sammelt sich in den Schlaglöchern.

Diese Stadt ist mein Zuhause. Immer schon gewesen.

Und ich liebte diese Stadt.

Bis ich sie nicht mehr liebte.

Ihretwegen.

Ich laufe durch die fast menschenleeren Straßen auf die St. Louis Cathedral zu. Wie ein Leuchtfeuer erhebt sich die Kathedrale vor mir, ihre weiß getünchten Wände sind in helles Licht getaucht, die drei vertrauten Türme ragen in den finsteren, aufgewühlten Himmel. Aus Gewohnheit bekreuzige ich mich, als ich, ohne stehen zu bleiben, einen Blick auf den höchsten Turm werfe, den in der Mitte, mit dem Kreuz darauf. Aus dem Augenwinkel sehe ich die schmiedeeisernen Zäune, die den Jackson Square umgeben.

An der Rückseite der Kathedrale schlüpfe ich in die Pirate’s Alley, eine enge Gasse mit Geschäften. Einige Schaufenster sind erleuchtet, aber die Straße an sich ist leer, alle Fußgänger sind in den Gebäuden und warten darauf, dass das Unwetter vorüberzieht.

Das ist okay, rede ich mir ein. Nein, nein, es ist sogar gut, denn sie wird kommen, trotz des schlechten Wetters.

Ich kenne ihren Tagesablauf in- und auswendig. Außerdem habe ich mich doppelt versichert, dass sie heute Abend nicht davon abweichen wird, dass ihr Wagen dort steht, wo sie ihn drei Mal pro Woche um dieselbe Uhrzeit parkt. Heute ist es so weit. Jetzt, da der Regen, ein nasses Leichentuch, so viel verbirgt, habe ich mehr Zeit, außerdem sind die Chancen, beobachtet – oder, schlimmer noch, erwischt – zu werden, weitaus geringer.

Mein Herz hämmert, meine Brust wird eng vor atemloser Erwartung, als ich das Ende der Gasse nahe der Place de Henriette Delille erreiche. Hier, beim Park, die Kathedrale im Rücken, warte ich, zusammengekauert unter meinem schwarzen Cape, und versuche, wieder zu Atem zu kommen. Ich wische mir die Regentropfen von der Stirn und aus den Augen und starre zur Royal Street hinüber, in der es für gewöhnlich von Fußgängern nur so wimmelt, aber heute Abend sind glücklicherweise nur ein paar vereinzelte Seelen unterwegs, die sich tapfer durch das Unwetter kämpfen, darauf bedacht, so schnell wie möglich aus dem Wolkenbruch raus und ins Trockene zu gelangen. Niemand bemerkt mich oder wirft auch nur einen Blick in meine Richtung. Der sintflutartige Regen schimmert im dunstigen, gelben Licht der Straßenlaternen wie ein Perlenvorhang. Schön. Unheimlich.

Ich schaue auf meine Armbanduhr und vergewissere mich, dass ich pünktlich bin. Als ich den Arm hebe, rinnt Wasser an meinem Cape hinab auf das Kopfsteinpflaster. Meine Skimaske bedeckt Nase und Kinn, die Kapuze umschließt eng mein Gesicht, doch auch das dürfte bei diesem Wetter niemandem auffallen, nur die dunkle Sonnenbrille wirkt etwas fehl am Platz. Aber wir sind in New Orleans, hier gibt es nichts, was wirklich auffallen würde. Hier ist alles erlaubt.

Noch einmal bekreuzige ich mich, dann atme ich langsam aus, um mein wild pochendes Herz zu beruhigen.

Unter dem Regenumhang tastet meine rechte Hand nach dem Griff des Messers, eine scharfe Waffe mit einer dicken, breiten Klinge, die mühelos durch die Haut eines Alligators gleiten und Muskeln und Sehnen durchtrennen könnte.

Ich habe so verdammt lange auf diesen Abend gewartet.

Jetzt, da die Zeit gekommen ist, koste ich ihn aus, den ach-so-süßen Geschmack der Rache. Ich lecke mir die Lippen und richte die Augen auf das Gebäude mit der roten Tür in einer schwach beleuchteten, gewölbten Maueröffnung. Darüber flattert eine gestreifte Markise im stürmischen Wind. Ich warte. Ein Mann mit Aktentasche, den Kopf gebeugt gegen die heftigen Sturmböen, geht an mir vorbei. Eilig ziehe ich mich weiter in die Dunkelheit zurück. Der Mann, darauf bedacht, so schnell wie möglich ins Trockene zu gelangen, wirft nicht mal einen Blick in meine Richtung.

In der Ferne höre ich eine Sirene und erstarre für einen kurzen Moment, doch d