: Dr. Uta Kronshage
: Vom Gott der Angst zum Gott der Liebe Wie uns ein positives Gottesbild stärkt
: bene! eBook
: 9783963402357
: 1
: CHF 17.00
:
: Lebensführung, Persönliche Entwicklung
: German
: 224
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Weshalb meistern einige Menschen Krisen besser als andere? Die Psychotherapeutin Dr. Uta Kronshage geht dieser Frage auf den Grund, ermutigt zu einem sinnerfüllten Leben mit Gott und zeigt, wie aus einem angsterfüllten Gottesbild ein liebendes wird. Man könnte glauben, dass Menschen, die christliche Werte für ihr Leben vermittelt bekommen haben, ganz grundsätzlich seelisch und dadurch auch körperlich gesünder sind. Aber das ist nicht der Fall: Denn es gibt auch Gottesbilder, die krank machen. Wenn Menschen mit Tod und Teufel gedroht wird oder sie sich von Gott bestraft fühlen. Welche psychologischen Mechanismen tragen dazu bei, dass Menschen krank werden? Was sind wichtige Voraussetzungen für Heilung? Was macht Leben lebenswert und welche Faktoren verhindern, dass Menschen sich als glücklich und mit sich selbst im Reinen erleben? Dr. Uta Kronshage schreibt auf Basis ihrer langjährigen Erfahrung als Psychotherapeutin und zeigt auf, welche Grundüberzeugungen entscheidend für körperliches und seelisches Wohlbefinden und Lebensqualität sind. Letztlich geht es um die Frage einer heilsamen Beziehung zu dem, was die Welt in ihrem Innersten zusammenhält. 'Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Menschen, die mit ihrem Leben wirklich zufrieden sind, die zum Teil schwerste Krisen und Schwierigkeiten bewältigt haben und dennoch freundlich, humorvoll, voller Liebe und Lebendigkeit geblieben sind, eine Beziehung zu einem stets anwesenden, zugewandten und bedingungslos liebenden Gott pflegen. Und ich bin der Meinung, dass jeder Mensch eine solche Beziehung zu Gott braucht und dass jeder sie haben kann.' Uta Kronshage

Dr. Uta Kronshage, Jahrgang 1965, Studium der Psychologie in Göttingen. Nach der Promotion über chronische Rückenschmerzen und Weiterbildungen in Verhaltenstherapie und klinischer Hypnose seit 2002 in Hannover in eigener Praxis tätig. Schwerpunkt ist die Behandlung von Menschen mit chronischen Schmerzen. »In meiner Arbeit lege ich besonderen Wert auf die Erforschung der Möglichkeiten von Heilung, die jeder Mensch hat, ganz egal, was im Leben passiert sein mag.«

Bedingungslose und bedingte Liebe


Um genauer zu verstehen, welche Beziehung ein Kind zu der höheren Macht aufbaut und wie es sich darin erlebt und fühlt, müssen wir die Entwicklung von Kindern etwas genauer beleuchten.

Wenn ein Kind auf die Welt kommt, ist es vollkommen hilflos und noch überhaupt nicht in der Lage, irgendwelche Erwartungen oder Bedingungen, die die Eltern stellen, zu erfüllen. Es ist einfach da und braucht Liebe. Diese Liebe muss naturgemäßbedingungslos sein. Das Kind kann sich diese Liebe nicht verdienen, sie ist da oder nicht. Wenn sie fehlt, kann das Kind nichts dagegen tun. Wir Menschen sind glücklicherweise so gemacht, dass wir kleinen Kindern sehr selbstverständlich diese bedingungslose Liebe geben. Sie fließt beim Anblick eines kleinen Kindes einfach so aus uns heraus. Insofern fällt es psychisch gesunden Menschen üblicherweise nicht schwer, ein Baby bedingungslos zu lieben. Und das ist segensreich, denn wenn ein Baby diese Liebe nicht bekommt, wird es sterben. Das klingt jetzt vielleicht etwas dramatisch, aber es ist tatsächlich so. Wenn Kinder nur Nahrung und Obdach bekommen, aber nie in den Arm genommen oder liebevoll angesprochen werden, sterben sie. So wichtig ist für das »soziale Tier« Mensch die Verbindung zu anderen Menschen. Schon im13. Jahrhundert musste der Stauferkaiser FriedrichII. diese Erkenntnis gewinnen, als er Kinder vollständig isolierte und nur ihre körperlichen Bedürfnisse erfüllen ließ. Er wollte herausfinden, welches die »Ursprache« der Menschen ist, die diese sprechen würden, wenn sie von niemandem Ansprache erhielten. Es kam aber gar nicht erst so weit, dass die Kinder sprechen lernten, denn sie starben schon vorher aufgrund des Mangels an Zuwendung.

 

Wenn ein Kind älter wird, erlebt es, dass die Eltern es für ein bestimmtes Verhalten loben, bei anderem ablehnend reagieren. Es erfährt also, dass es selbst einen gewissen Einfluss auf die Reaktion der Eltern hat. Das Kind lernt, Bedingungen zu erfüllen und dannbedingte Liebe zu erfahren. Diese Liebe kann es sich verdienen. Wenn sie fehlt, kann das Kind zumindest versuchen, sie zu erlangen, indem es sich anpasst, sich anstrengt, alles tut, um die Erwartungen, die an es gestellt werden, zu erfüllen.

 

Im günstigsten Fall verläuft die Entwicklung eines Kindes so, dass es zunächst ganz viel bedingungslose Liebe erhält, in die nach und nach immer mehr bedingte Liebe »hineingemischt« wird. Das Kind wird sich bemühen, die Bedingungen zu erfüllen, aber das wird ihm natürlich nicht immer gelingen. Und nun ist es sehr wichtig, dass das Kind, wenn ihm etwas misslingt, wieder auf die bedingungslose Liebe zurückgreifen kann. Dass es weiß: »Es ist wichtig, dass ich mich bemühe, dass ich tue, was man von mir erwartet, aber wenn es nicht möglich ist, dann bin ich immer noch geliebt. Ich kann zwar zwischenzeitlich die bedingte Liebe der Eltern oder anderer wichtiger Personen verlieren, aber niemals die bedingungslose Liebe.« Ein Kind, das das weiß, fühlt sich im Leben sicher und geborgen. Es wird sowohl bereit sein, sich zu bemühen als auch mutig Fehler und Niederlagen zuzulassen. Das Kind kann sich frei entfalten.

 

Damit ein Kind diese Gewissheit der bedingungslosen Liebe erhält, ist es entscheidend, dass die Eltern oder andere Erziehungspersonen, wenn sie das Kind kritisieren, dasVerhalten des Kindes infrage stellen und niemals diePerson! Kinder wissen, dass sie nicht alles richtig machen und dass sie viel lernen müssen. Dass sie korrigiert und angeleitet werden, ist für sie selbstverständlich. Sie wollen es sogar. Aber wenn statt des Verhaltens die Person des Kindes angegriffen wird, kann das Kind sich nicht mehr geliebt fühlen. Wenn es hört: »Du bist dumm, du taugst nicht, du bist faul, du bist frech« oder welche Aussagen über die Person auch immer, dan