: Marissa Meyer
: Instant Karma Von der beliebten New-York-Times- und SPIEGEL-Bestseller-Autorin!
: Carlsen Verlag GmbH
: 9783646936483
: 1
: CHF 8.80
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: German
: 480
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Lovestory mit unwiderstehlichen Sommer-Vibes, viel Witz und Suchtgefahr - von der beliebten Autorin der Luna-Chroniken Prudence ist überaus strukturiert und organisiert. Ihre Ängste und Unsicherheiten bekämpft sie damit, immer und überall optimal vorbereitet zu sein. Ganz im Gegensatz zu ihrem neuen Laborpartner in Bio: Quint Erickson scheint chronisch unzuverlässig und kommt nicht mal am Tag ihrer gemeinsamen Präsentation pünktlich. Prudence' Träume von höherer Gerechtigkeit werden erfüllt, als sie den mit der plötzlichen Fähigkeit aufwacht, sofortiges Karma für die Menschen um sie herum heraufzubeschwören. Mit dieser Macht ist sie zuerst ein bisschen überfordert - und es gibt eine Person, bei der ihre Kräfte ständig nach hinten losgehen: Quint. Doch dann steht ausgerechnet er vor ihr, als Prudence in der örtlichen Rettungsstation für Meerestiere als Freiwillige anfängt. Nun müssen die beiden zusammenarbeiten. Und vielleicht ist Quint eigentlich doch ganz anders, als es auf ersten Blick scheint ... Zwei wunderbar sympathische Hauptfiguren in einer Enemies-to-Lovers-Story!! »Eine hochromantische Geschichte mit dem Thema Tierrettung als Bonus. Perfekt für Fans von Rainbow Rowell und Meg Cabot!« Booklist

Marissa Meyer liebt Fantasy, Grimms Märchen und Jane Austen. Sie hat Kreatives Schreiben mit dem Schwerpunkt Kinderliteratur studiert und arbeitete viele Jahre als Lektorin. Mit ihrem Debüt »Die Luna-Chroniken« legte sie sofort eine NYT-Bestseller-Serie vor. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Seattle. Mehr unter www.marissameyer.com.

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Quint Erickson kommt zu spät.

Mal wieder.

Das sollte mich eigentlich nicht wundern. Und es wundert mich auch nicht. Es würde mich eher wundern, wenn er ausnahmsweise mal pünktlich wäre. Aber im Ernst – heute?Ausgerechnet?

Innerlich kochend trommele ich mit den Fingern auf der zusammengeklappten Schautafel auf unserem Tisch. Gedanklich bin ich halb bei der Uhr über der Tür, halb bei den Worten, die ich die ganze Woche lang auswendig gelernt habe und jetzt stumm wiederhole.

Unsere Strände und Küstengewässer sind das Zuhause einiger bemerkenswerter Arten. Fische und Säugetiere und Meeresschildkröten und …

»Haie«, sagt Maya Livingstone vorne, »wurden von den Filmstudios in Hollywood jahrzehntelang völlig falsch dargestellt. Haie sind keine Ungeheuer!«

»Außerdem«, sagt ihr Projektpartner Ezra Kent, »wer frisst hier wen? Ich meine, wusstet ihr, dass es tatsächlich Menschen gibt, die Haieessen

Maya sieht ihn stirnrunzelnd an. »Eigentlich nur die Flossen. Um genau zu sein.«

»Genau! Da wird Suppe draus gemacht«, sagt Ezra. »Haifischflossensuppe ist so was wie eine Delikatesse, weil die Flossen wohl gleichzeitig weich und knusprig sind. Stellt euch das mal vor! Also, ich würde sie auf jeden Fall probieren!«

Ein paar Leute im Raum machen Geräusche, als müssten sie sich übergeben – genau die Reaktion, die Ezra beabsichtigt hat. Die meisten nennen ihnEZ, ausgesprochen wieeasy, und früher dachte ich, das wäre eine Anspielung auf unzählige sexuelle Abenteuer. Aber inzwischen glaube ich, der Spitzname kommt daher, dass er einen Ruf als Klassenclown weghat. Die Lehrerinnen und Lehrer an unserer Schule haben schnell gelernt, ihn und Quint nicht zusammenzusetzen.

»Wie auch immer«, sagt Maya, um das Gespräch wieder aufs eigentliche Thema zu lenken, und erzählt, auf welch grausame Weise die Haie gefangen werden und die Flossen abgeschnitten bekommen, bevor sie zurück ins Wasser geworfen werden. Ohne Flossen sinken sie auf den Meeresboden, wo sie entweder ersticken oder lebendig von anderen Raubfischen gefressen werden.

Der ganze Kurs verzieht das Gesicht.

»Und dann werden die Flossen zu Suppe verarbeitet!«, fügt Ezra hinzu, für den Fall, dass es vorher irgendwer nicht mitbekommen haben sollte.

Noch eine Minute vergeht. Ich beiße mir von innen auf die Wange und versuche, mich zu beruhigen. In meinem Kopf beginnt derselbe frustrierte Rant wie immer, zum ungefähr acht millionsten Mal dieses Jahr.

Quint. Erickson. Ist. So. Ein. Arsch.

Ich habe ihn gestern noch daran erinnert. Denk dran, Quint, morgen ist unsere große Präsentation. Du bringst den Bericht mit. Du musst mir bei der Einleitung helfen. Also bitte, bei allem, was auf dieser Welt gut und gerecht ist, bitte komm dieses eine Mal nicht zu spät.

Seine Antwort?

Schulterzucken.

Ich hab viel um die Ohren, Prudence. Aber ich geb mein Bestes.

Genau. Weil er an einem Dienstag vor halb neun so viel zu tun hat.

Natürlich kann ich die Einleitung auch ohne ihn machen. Ich habe sie schließlich auch ohne ihn geübt. Aber er bringt unseren Bericht mit. Die Ausdrucke, auf die der Rest des Kurses gucken kann, während wir reden. Die Ausdrucke, die ihre gelangweilten, desinteressierten Blicke von mir abhalten.

Der halbherzige