DAS 2-WELTEN-DING
An einem meiner Workshops nahm kürzlich ein Manager teil, der sich furchtbar darüber aufregte, dass sein ganzes Personal total bescheuert sei, dass er nur Stress habe und ihn alles nerve. Dass früher alles besser gewesen sei, dass er letztes Jahr mal kurz vor dem Burn-out gestanden und drei Monate Auszeit gebraucht habe. Er war total frustriert und wollte einfach nur abkotzen.
Ich fragte ihn: „Sag mal, in wie vielen Räumen lebst du eigentlich?“
Er schaute mich verwundert an. „Wie meinst du das?“
Ich präzisierte meine Frage – ob er eine Wohnung oder ein Haus hätte. Als er sagte, er lebe in einer Wohnung, zählten wir gemeinsam die Räume, in denen er sich aufhält. Da waren eine offene Wohnküche, das Schlafzimmer und natürlich das Bad. Drei Räume. Nahm er immer denselben Weg zur Arbeit? Er bejahte. Ein weiterer Raum. Im Job kam er auf weitere zwei. Okay. Dieser Mensch bewegte sich also seit Jahren in sechs Räumen. Als ihm das klar wurde, schaute er mich an und sagte: „Pah. Jetzt weiß ich, warum ich so frustriert bin. Mir ist ja total langweilig!“
Klar, er lebte ja auch nur in zwei eng eingegrenzten Welten. Und das tun ganz viele Menschen. Sie leben in zwei „Blasen“ – der privaten Blase und der Job-Blase. Die Sache ist: Viele Menschen sind so darin verstrickt, dass sie die tausend anderen Optionen um sie herum gar nicht wahrnehmen. Wir leben nämlich nicht in einem 2-Welten-System, sondern in einer Milchstraße mit unfassbar vielen Planeten und Optionen. Und laut den Astrophysikern ist auch die Milchstraße nur eine Galaxie von vielen in einem Universum, das sich von Tag zu Tag ausdehnt und das es auch noch in unendlicher Vervielfachung in vier Leveln gibt. Und dazu noch parallel. Oder so.
Doch was ringsum los ist, bekommen viele gar nicht