: Bolu Babalola
: Honey& Spice Roman | Buch des Jahres TikTok Book Awards 2023 - »Dieser Roman ist so gut!« Reese Witherspoon
: Eisele eBooks
: 9783961611669
: 1
: CHF 13.50
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 432
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der TikTok Hit auf Deutsch »Warmherzig, heiß und zum Schreien komisch!« Meg Cabot Kiki Banjo kommentiert das Geschehen am Whitewell-College lieber in ihrer Radioshow Brown Sugar, als selbst daran teilzunehmen. Sie verbringt ihre Zeit stattdessen mit dem Aufbau ihrer Karriere als Multimedia-Journalistin und ihrer besten und einzigen Freundin Aminah.  Dem Dating hat sie abgeschworen - aus guten Gründen. Bis der neue Student Malakai Korede ans College kommt und Kikis sorgsam aufgebaute Mauern ins Wanken geraten ...  Der erste Roman von Bestseller-Autorin Bolu Babalola ist mehr als die Geschichte einer College-Liebe: Er ist eine Ode an die Freundschaft, an den Zusammenhalt der Schwarzen Community und kommentiert in scharfzüngigen Dialogen aktuelle gesellschaftspolitische Themen - erzählt von einer jungen Schwarzen Protagonistin, die Beziehungen hinterfragt und neu definiert.

BOLU BABALOLA ist britisch-nigerianischer Abstammung, Twitter-Ikone und Autorin des Bestsellers In all deinen Farben, in dem sie mythologischen Stoffen aus aller Welt einen feministischen Anstrich verlieh. Sie hat einen irreführenden Bachelor in Rechtswissenschaften und einem Master in Amerikanischer Politik und Geschichte. Ihre Dissertation schrieb sie über Beyoncés Lemonade und wurde dafür ausgezeichnet. Sie hat also im Wesentlichen einen Master-Abschluss in Beyoncé. Neben ihrer Arbeit als Drehbuchautorin veröffentlicht sie mit Honey& Spice nun ihren ersten Roman.

Kapitel 1

»Na,gefälltdirdas?«

Ich legte mich etwas anders hin. Das raue Laken kratzte unter meinen Waden. An der gegenüberliegenden Wand prangte ein Poster des Rappers Biggie, das sich da und dort bereits von der verbotenen Befestigung mit Blu-Tack löste. Biggie blickte auf mich hinunter, die Krone schief auf dem Haupt – eine passende Metapher dafür, dass er dazu verdammt war, im Zimmer eines zwanzigjährigen Studenten zu hängen und alles mitzuerleben, was dort so vor sich ging. Mein Typ – nichtmein Typ, sondern der Typ, der da gerade auf mir lag, missbrauchte meine linke Brust als Anti-Stress-Ball. Ja, okay, die Semesterferien standen vor der Tür, und damit gehen immer Unmengen von Deadlines einher, aber, hey, könntest du vielleicht Yoga machen oder beim Hanteltraining im Fitnessstudio ein paar Kilo mehr draufpacken und dafür meinen empfindlichen Busen in Ruhe lassen? (Es war mein vierzehnter Zyklustag. Deshalb war ich hier – bisweilen treffen eben die Hormone die Entscheidungen für uns.) Der erstickend heiße, nach Alkohol riechende Atem meines Typen streifte meinen Nacken. Biggie guckte irritiert aus der Wäsche, die Stirn von Sorgenfalten zerfurcht.Mir geht’s wie dir, Big Poppa.

Ich hatte hier definitiv nicht so viel Spaß wie erhofft. Nicht so viel wie früher. Nun, da der Reiz des Neuen verflogen war, offenbarte sich, dass mein Typ nicht die geringste Ahnung hatte, was er da tat. Er verließ sich auf seinen Status als Campus-Hottie, auf den Schlafzimmerblick seiner braunen Augen, der Inbrunst und Interesse an mir simulierte. Er gab sich keine Mühe, zu demonstrieren, dass er mich attraktiv fand, war er doch überzeugt, dass ich ihn attraktiv fand, und wozu Energie investieren, um aktiv dafür zu sorgen, dass ich auf meine Kosten kam, wo er doch davon ausging, dass ich ganz automatisch bei allem, was er mit mir anstellte, auf meine Kosten kam?

Mein Typ hatte mir zwar eine Frage gestellt, wartete meine Antwort allerdings nicht ab, sondern begann energisch und unter Einsatz der Zähne an meinem Hals zu saugen, wobei er weiter an meiner Brust herumknetete, um sich von dem Makroökonomie-Aufsatz im Umfang von dreitausend Wörtern abzulenken, den er in etwa neun Stunden abgeben musste.

Mal ehrlich, warum glauben so viele Männer, mangelnde Technik durch einen gesteigerten Kraftaufwand wettmachen zu können? Ich meine, okay, du willst mich, das ist klar, und offen gesagt auch nachvollziehbar, aber geht das vielleicht auch etwas weniger rabiat? Wo bleibt die Finesse, hm? Wer so weit gekommen ist, sollte das gefälligst zu würdigen wissen.

Ich wand mich ein wenig unter ihm, woraus er fälschlicherweise schloss, er würde alles richtig machen. »Oh, ist es so weit, Babe?«, stöhnte er. Dann erst wurde ihm bewusst, dass ich mich unter ihm herauswand, um mich aufrecht hinzusetzen.

Nein, ist es nicht, Babe.

Ich zogBH und T-Shirt wieder an, zerrte den Saum meines braunen Cordsamt-Minirocks nach unten und schlüpfte in meine Lederjacke.

»Babe?« Er beobachtete mich verdattert. Ich konnte es ihm nicht verdenken – so etwas passierte ihm normalerweise nicht. Jedenfalls seiner Kalkulation zufolge. Diese unerwartete Abweichung vom herkömmlichen Muster bedurfte einer gewissen Akklimatisierung seinerseits, so, wie er sich auch erst an den Gedanken hatte gewöhnen müssen, dass ich diejenige von uns beiden war, die sich nicht mit ihm in der Öffentlichkeit zeigen wollte, die