: Aurora Rose Reynolds
: Reckless
: Romance Edition Verlag
: 9783903413405
: 1
: CHF 4.40
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 300
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die neue Abenteuer-Reihe der New York Times und USA Today Bestsellerautorin Aurora Rose Reynolds. Reckless. Eine heiße Romanze über die Folgen davon, sich immer an Regeln halten zu wollen ... Jade war schon immer eine Draufgängerin. Manche würden sie leichtsinnig nennen, und vielleicht stimmt das sogar. Nachdem sowohl ihre Beziehung als auch ihr Unternehmen grandios gescheitert sind, sehnt sie sich nach einem Neustart. Montana klingt genau nach dem richtigen Ort für dieses Vorhaben. Bis sie auf Maverick trifft. Allein sein Name berührt Jades wilde Seite, und obwohl sie Versuchungen wie ihm abgeschworen hat, möchte sie diesem Mann nahe sein. Nur will er das auch? Maverick ist schon lange klar, dass die Liebe nicht für ihn bestimmt ist. Dafür hat ihm das Leben nicht die richtigen Karten ausgeteilt. Zumindest glaubte er das, bis diese kesse und schöne Rothaarige in seiner Heimatstadt auftaucht. Wenn er nicht aufpasst, verliert er an diese Frau noch sein Herz, und langsam fragt er sich, ob er das wirklich verhindern möchte ...

Aurora Rose Reynolds lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und ihrer Dogge Blue in Tennessee. Wenn sie ihre Zeit nicht mit ihrer Familie oder dem Schreiben verbringt, steckt sie ihre Nase am liebsten in Bücher. Auf ihren Reisen quer durch die Welt und ihren Lebensabschnitten in vielen Teilen der USA hat Aurora unzählige Freundschaften geschlossen - all diese Erfahrungen und Menschen liefern ihr heute Material für ihre Geschichten.

1. Kapitel


 

Jade

 

Es ist dunkel. Dicke Schneeflocken fallen vom Himmel. Den Blick auf die Straße gerichtet, konzentriere ich mich auf die Fahrbahnmarkierung, die kaum zu erkennen ist.

»Ich war so dumm«, murmle ich vor mich hin. Wenn ich unterwegs nicht angehalten hätte, um etwas zu essen, und anschließend so viel Zeit in einem Antiquariat vergeudet hätte, müsste ich jetzt nicht durch dieses Wetterchaos fahren.

Andererseits wusste ich, als ich von Oregon nach Montana aufbrach, dass die Nachrichtensender einen Schneesturm angekündigt hatten. Ein Sturm, vor dem mich nicht nur mein Dad, sondern auch Cybil, meine beste Freundin, und ihr Mann Tanner mehrfach gewarnt hatten.

Nicht, dass ich auf einen von ihnen gehört hätte. Warum sollte ich den guten Rat von Leuten annehmen, denen ich vertraue? Das tue ich nie, weil ich manchmal wirklich stur sein kann. Deshalb stecke ich nicht nur mitten in einem Schneesturm, sondern muss mein ganzes Leben neu ausrichten, weil mein Buchladen geschlossen wurde und damit alles aus den Fugen geraten ist.

Okay, mein Geschäft hat nicht geschlossen, weil ich den Rat anderer nicht befolgt habe, sondern weil Mag McGregor entschieden hat, dass es absolut unheilig ist, in einem Buchladen in ihrer Stadt Bücher und zugleich Sexspielzeug anzubieten. Sie hat dafür gesorgt, dass sich sogar die Kunden unangenehm fühlten, die nur einen Ratgeber für die Gartenarbeit kaufen wollten.

Wie die Frau von dem versteckten Raum im hinteren Teil meines Ladens erfahren hat, in dem die Regale mit Sexspielzeug standen, weiß ich nicht. Aber ich würde meinen letzten Dollar darauf wetten, dass sie viel glücklicher wäre, wenn sie sich etwas ausgesucht und es ab und zu benutzt hätte.

Mein Leben geht auch in die Brüche, weil ich den Rat meiner besten Freundin nicht befolgt hatte. Sie meinte, ich solle mich nicht mehr mit Carl verabreden. Vor einer gefühlten Ewigkeit war ich mit ihm zusammen und trennte mich, nachdem er mich betrogen hatte. Als ich nun wieder Kontakt zu ihm hatte, nahm mich sogar meine Mom beiseite und redete mir ins Gewissen, ihm kein Geld zu leihen, damit er ein Malergeschäft eröffnen kann. Hätte ich auf Cybil oder meine Mom gehört, wäre ich jetzt vielleicht nicht arbeitslos, obdachlos, männerlos, pleite und würde vermutlich nicht mitten durch einen Schneesturm fahren.

Ein entgegenkommender Sattelschlepper blendet mich. Die hellen Scheinwerfer machen es noch schwieriger, auch nur ein paar Meter der Fahrbahn zu erkennen. Seufzend nehme ich den Fuß vom Gas, umklammere das Lenkrad etwas stärker und halte den Atem an, als der Sattelschlepper an mir vorbeifährt. Im Luftzug und wegen der schlechten Straßenverhältnisse haben die Reifen meines Autos kaum Halt auf der Fahrbahn. Doch auch ohne Gegenverkehr kann ich kaum die Spur halten, während ich einen Hügel hinauffahre.

Oben angekommen, atme ich tief durch und überlege, ob ich nicht einfach irgendwo anhalten und warten sollte, bis zumindest der Schneesturm vorübergezogen ist. Laut Routenplaner könnte ich in etwas mehr als einer Stunde bei Cybil und Tanner sein. Allerdings lässt das Schneetreiben nicht nach, um ehrlich zu sein, wird es von Minute zu Minute schlimmer.

Als hätte meine beste Freundin meine Gedanken erraten, unterbricht das Klingeln meines Handys das Lied im Autoradio, das gerade läuft. Ich drücke einen Knopf am Lenkrad, um das Gespräch anzunehmen. »Hey«, zwitschere ich, in der Hoffnung, nicht so besorgt zu klingen, wie ich mich im Moment fühle.

»Bist du noch weit weg?«, fragt sie besorgt. »Bei uns schaffen es die Räumfahrzeuge nicht, die Straßen frei