Kapitel 2
„DAS HEISST, WIR HABEN einen Fehler gemacht. So was passiert auch den Besten von uns! Wir hatten eine Karawane aus Larunda erwartet, außerdem einen Haufen Hehler. Aber andere! Wir haben das Signal gesehen und dachten, ihr wärt sie.“ Die kehlige Stimme des roten Lix holte Tailyn in die Realität zurück.
Er stöhnte auf, sein Kopf schien zu zerbrechen, aber er stellte fest, dass sein Stöhnen durch den Knebel in seinem Mund gedämpft wurde. Er brach in Schweiß aus als ihm klar wurde, dass man ihm seine Kopfbedeckung gestohlen hatte, doch dann stellte er fest, dass das Karten-Interface noch vorhanden war. Er verfluchte sich selbst. Warum hatte er das Visier zurückgeschoben? Die Pollen wären durch sein hermetisches Siegel nicht hindurchgedrungen.
„Und das soll ich also Halas sagen, ja?“, erwiderte Berad barsch, und Tailyns Aufmerksamkeit richtete sich ganz auf das Gespräch.
Der Name war ihm allzu gut bekannt. Und nicht nur das: Berad sprach mit dem Lix in der Sprache der Kreaturen, was ihn zu einer weiteren Person machte, die sie verstehen konnte. Allmählich schien es, dass fast jeder die Sprache beherrschte.
„Was glaubst du, was Halas tut, wenn ich ihm berichte, dass ich wegen eines Stamms Roter nicht in der Lage war, die Ware zu liefern?“
„Warum solltest du ihm das sagen?“, fragte der Lix entrüstet. „Ein Mensch hier, ein Mensch da, und der oberste Führer merkt es nicht. Aber die Roten werden sich an Berads Freundlichkeit erinnern und sich entsprechend revanchieren.“
„Was soll ich mit eurer Freundlichkeit anfangen?“, schnaubte der Kristallhehler verächtlich. „Ich wollte Halas fünfzig Menschen im Tausch gegen fünf Kristalle bringen. Jetzt habe ich nur noch zwanzig und die Hälfte davon ist fast verbrannt. Bis heute Abend leben sie vielleicht nicht mehr. Es dauert noch eine Woche, bis wir den Treffpunkt erreichen! Das ist ein Problem, Schamane Mu-Ro-Div. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, was ich tun soll.“
„Mensch, du bist groß und mächtig! Hilf uns, die Karawane von Larunda zu fangen, und du bekommst alle Leute, die sie haben. Dieser erbärmliche Finnie Elor hat das Sagen – er will nicht mit den Rotlixen zusammenarbeiten Der hält uns für dumm. Das wollen wir ihm heimzahlen.“
„Sloan?“, fragte Berad, anstatt zu antworten.
„Ein ernsthafter Spieler“, kam die Antwort. „Zehn Kämpfer, alle fünfundzwanzig oder höher. Gut ausgerüstete und gut ausgebildete Ranger. Das wird nicht leicht.“
„Wir werden ihn überwältigen“, sagte der Lix. „Wir haben viele Schwache, und sie haben nichts zu essen. Sie gehen zuerst rein, um Aufmerksamkeit zu erregen. In der Zwischenzeit könnt ihr euch anschleichen und sie ausschalten. Ausgezeichnete Beute. Ausgezeichnete Rache. Neue Sklaven. Viele Sklaven.“
„Finnie hat eine volle Ladung dabei“, bestätigte Sloan. „Mindestens siebzig, genug für sieben Kristalle. Plus unsere – wie viele auch immer übrig sind.“
„Okay, Mu-Ro-Div, lass uns deinen Plan hören.“
Sie senkten die Stimmen, sodass Tailyn kein einziges Wort mehr verstehen konnte, so sehr er auch die Ohren spitzte. Schließlich dröhnte Berad lachend: „Abgemacht! Dein Plan gefällt mir, Mu-Ro-Div. Er sollte funktionieren. Allerdings habe ich ein Problem: Bei meinen Sklaven sind zwei Magier dabei. Sie brauchen eine besondere Behandlung. Für den Kopf des Jungen habe ich eine reiche Belohnung erhalten, er wird es also nicht zurück in die Stadt schaffen, aber er muss auch bis zu unserem Treffen mit den Schwarzen überleben. Halas wird uns zwei Kristalle für ihn geben. Verstanden?“
„Wie könnte ich das missverstehen, mein Freund? Deine Sklaven sind in guten Pfoten. Ihre Hände sind gefesselt, ihre Münder geknebelt. Was können sie schon machen? Außerdem ist der eine Magier noch winzig und der andere ein Weibchen. Mach dir keine Sorgen! Mein bester Lehrling – einer, den Halas gesegnet hat – wird ein Auge a