: Lee Child
: Jack Reacher Band 4-6 - Zeit der Rache / In letzter Sekunde / Tödliche Absicht Drei Romane in einem Band
: Blanvalet
: 9783641306670
: Jack-Reacher-Bundles
: 1
: CHF 16.90
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: Krimis, Thriller, Spionage
: German
Jeder Action-Held muss sich an Jack Reacher messen lassen - und keiner kommt ihm gleich.
Zeit der Rache:
Sergeant Amy Callan und Lieutenant Caroline Cook haben einiges gemeinsam. Beide wollten Karriere bei der Armee machen, beide waren Opfer sexueller Belästigung durch Kollegen, beide ließen sich anschließend vom Dienst suspendieren - und beide sind jetzt tot. Wiederum in Übereinstimmung wurden sie beide in ihrer eigenen Badewanne aufgefunden, in Armee-Tarnfarbe schwimmend, die Leichen scheinbar völlig unberührt und ohne ein einziges Anzeichen für die Todesursache. Hochrangige Profiler des FBI beginnen fieberhaft die Jagd nach einem Serienmörder: einem Angehörigen der Armee, einem hochintelligenten, einsamen, unbarmherzigen Mann, der beide Frauen kannte - und wahrscheinlich noch ein paar weitere, auf die Amys und Carolines Opferprofil ebenfalls zutrifft. Auf Jack Reacher, einen ehemaligen Spitzen-Ermittler der Militärpolizei, passen diese Merkmale auffallend perfekt. Das FBI kreist ihn ein, muss aber rasch erkennen, daß er nicht der Täter ist - sondern vielmehr der einzige, der bei der Lösung dieses scheinbar unlösbaren Falles helfen kann. Doch Reacher hat nicht die Absicht, sich vor den Karren des FBI spannen zu lassen...
In letzter Sekunde:
Ganz gegen seine Gewohnheit beschließt Jack Reacher, der ehemalige geniale Ermittler der Militärpolizei, in der sengenden Hitze von Texas per Anhalter zu fahren. Tatsächlich stoppt ein weißer Cadillac mit der schönen jungen Carmen Greer am Steuer - die ihn anheuert, ihren Ehemann umzubringen. Doch was sich so perfide anhört, ist eine aus tiefer Verzweiflung geborene Idee. Jacks Interesse - und Mitgefühl - ist geweckt. Er verdingt sich als Hilfsarbeiter auf der Ranch, um Carmen zu beschützen. Mit mäßigem Erfolg, denn der gewalttätige Ehemann wird im gemeinsamen Schlafzimmer erschossen - und die Ereignisse überstürzen sich mit tödlichen Konsequenzen...

Tödliche Absicht:
Jack Reacher, legendärer Spitzen-Ermittler bei der Militärpolizei, quittierte vor Jahren den Dienst. Seither ist er »abgetaucht«, führt ein rastloses Leben als Einzelgänger ohne festen Wohnsitz. Dennoch wird er eines Tages von der ehemaligen Lebensgefährtin seines verstorbenen Bruders aufgespürt. Und sie überrascht ihn mit dem Anliegen, er möge im Auftrag des Secret Service ein Attentat auf den Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten vorbereiten ...

Lee Child wurde in den englischen Midlands geboren, studierte Jura und arbeitete dann zwanzig Jahre lang beim Fernsehen. 1995 kehrte er der TV-Welt und England den Rücken, zog in die USA und landete bereits mit seinem ersten Jack-Reacher-Thriller einen internationalen Bestseller. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Anthony Award, dem renommiertesten Preis für Spannungsliteratur.

2


Garrison ist eine Kleinstadt am Ostufer des Hudson River, droben im Bezirk Putnam, etwa achtundfünfzig Meilen nördlich von Tribeca. An einem späten Herbstabend ist der Verkehr nicht allzu dicht. Bei nur einer Mautstelle und leeren Schnellstraßen kann man, je nachdem, was man sich zutraut, ein flottes Tempo vorlegen. Aber Reacher fuhr vorsichtig. Regelmäßig von einem Fixpunkt zum nächsten zu fahren war für ihn etwas völlig Neues. Dass es überhaupt Fixpunkte gab, war für ihn etwas Neues. Er kam sich vor wie ein Außerirdischer in einer besiedelten Gegend. Und wie jeder Fremdling achtete er darauf, dass er keine Scherereien bekam. Daher fuhr er so langsam, dass er nicht auffiel, und ließ die Pendler in ihren schnellen Limousinen links und rechts an sich vorüberhuschen. Er brauchte eine Stunde und siebzehn Minuten für die achtundfünfzig Meilen.

Die Straße, an der er wohnte, war stockdunkel, denn sie lag tief in einer dünn bevölkerten, ländlichen Gegend. Der Gegensatz zum protzigen Glanz der Großstadt hätte krasser nicht sein können. Er bog in seine Auffahrt ein und sah, wie die Scheinwerfer über die dicht an dicht stehenden Pflanzen huschten, die aus dem Asphalt wucherten. Die Blätter wurden allmählich braun und dürr, und im grellen Licht schillerten sie bunt und unwirklich. Er fuhr um die letzte Kurve. Die Scheinwerfer fielen auf das Garagentor und erfassten zwei Autos, die in Fahrtrichtung davor standen. Er trat scharf auf die Bremse, worauf ihre Lichter angingen, ihm mitten ins Gesicht schienen und ihn blendeten, und im gleichen Moment fiel grelles Scheinwerferlicht von hinten in den Rückspiegel. Er tauchte aus dem gleißenden Licht weg und sah Menschen, die von der einen Seite auf ihn zugerannt kamen, Menschen mit starken Stablampen, deren Strahlen in der Dunkelheit auf und ab hüpften. Er fuhr herum und sah zwei Limousinen, die sich mit voll aufgeblendeten, tanzenden Scheinwerfern hinter ihm quer stellten. Leute stürzten heraus und rannten auf ihn zu. Sein Auto war eingeklemmt, stand inmitten einer gleißenden Glocke aus Licht. Leute huschten durch Licht und Dunkelheit, kamen auf ihn zu. Sie hatten Schusswaffen und trugen dunkle Westen über ihren Mänteln. Sie umstellten sein Auto. Im grellen Lichtschein, der von hinten auf sie fiel, sah er etliche Schrotflinten, an denen Taschenlampen befestigt waren. Nebel stieg vom Fluss auf und hing in der Luft, und die Strahlen ihrer Lampen zuckten im Dunst hin und her.

Eine Gestalt trat dicht an sein Auto, hob die Hand und klopfte neben seinem Kopf an die Scheibe. Die Hand wurde geöffnet. Es war eine kleine Hand, blass und schmal. Eine Frauenhand. Eine Taschenlampe wurde darauf gerichtet, so dass er die Dienstmarke sah, die sie hielt. Sie sah aus wie ein kleiner, golden funkelnder Schild. Oben auf dem Schild prangte ein goldener Adler, der den Kopf zur Seite gewandt hatte. Dann wurde die Taschenlampe näher rangehalten, und Reacher erkannte die erhabenen Lettern auf der Plakette, Gold auf Gold. Er starrte darauf.Federal Bureau of Investigation stand dort.US Department of Justice. Die Frau drückte die Dienstmarke ans Fenster. Mit einem kalten, metallischen Laut traf sie auf das Glas. Sie schrie ihm etwas zu. Ihre Stimme drang aus der Dunkelheit zu ihm.

»Stellen Sie den Motor ab!«, schrie sie.

Er sah nichts außer den Lichtstrahlen, die auf ihn gerichtet waren, und dem Nebel, der in der Luft hing. Er stellte den Motor ab, hörte aber nur das Knirschen zahlloser Stiefel auf seiner Auffahrt.

»Legen Sie beide Hände aufs Lenkrad!«, rief die Frau.

Er legte beide Hände aufs Lenkrad und saß still da, das Gesicht zur Tür gewandt. Sie wurde von außen geöffnet, worauf das Licht anging und auf die dunkelhaarige Frau aus dem Restaurant fiel. Der rotblonde Typ mit dem hellen Schnurrbart war neben ihr. Sie hatte die FBI-Marke in der einen Hand und eine Schusswaffe in der anderen. Die Waffe war auf seinen Kopf gerichtet.

»Raus aus dem Wagen«, sagte sie. »Ganz langsam.«

Sie trat zurück, folgte aber mit der Waffe jeder Kopfbewegung von ihm. Er drehte sich um, schwang die Beine aus dem Fußraum des Wagens und hielt inne, eine Hand auf der Sitzlehne, die andere am Lenkrad, bereit, die Füße auf den Boden zu setzen. Er sah ein halbes Dutzend Männer vor sich, die vom gleißenden Scheinwerferlicht erfasst wurden. Hinter ihm waren vermutlich noch mehr. Beim Haus möglicherweise noch weitere. Und unten an der Einmündung in die Auffahrt ebenso. Die Frau trat einen weiteren Schritt zurück. Er stieg aus und blieb vor ihr stehen.

»Drehen Sie sich um«, sagte sie. »Legen Sie die Hände auf den Wagen.«

Er tat, wie ihm geheißen. Das Blech fühlte sich kalt und glitschig vom nächtlichen Tau an. Er spürte Hände, die jeden Zentimeter seines Körpers abtasteten. Sie nahmen seine Brieftasche aus dem Mantel und das erbeutete Geld aus seiner Hosentasche. Jemand drängte sich an seiner Schulter vorbei, beugte sich in das Auto und zog die Zündschlüssel ab.

»Gehen Sie jetzt zu dem Wagen«, forderte ihn die Frau auf.

Sie deutete mit ihrer Dienstmarke hin. Er drehte sich um und sah Scheinwerfer, die durch den Nebel drangen, einen knappen Meter an seinen Beinen vorbei. Eine der Limousinen bei der Garage. Er ging darauf zu.Durchsucht seinen Wagen, hörte er jemanden hinter sich schreien. Ein Typ mit einer dunkelblauen Kevlarwest