: Till Rausch, Benedict Sannwaldt
: Verknackst, verschluckt, verbrannt Wie ihr euren Kids zu Hause helft - und wann Ihr in die Klinik solltet
: Junior Medien GmbH& Co. KG
: 9783910509016
: 1
: CHF 14.20
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: Länderküchen
: German
: 192
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das Baby greift in den Brei, der noch kochend heiß ist. Das Kleinkind steckt sich eine Murmel in die Nase. Die Tochter sticht sich beim Spielen im Wald einen Ast ins Auge. Der Sohn knallt auf dem Trampolin mit seinem Kumpel zusammen. Diese Liste ließe sich unendlich fortführen, denn im Alltag mit unseren Minis lauern diverse Gefahren. Der erste Impuls vieler Eltern: Ab in die Klinik! Die Folge: Viele Notaufnahmen sind überlastet - dabei ist von den hier Wartenden nicht einmal jeder fünfte kleine Patient ein echter Notfall. Das sorgt für lange Wartezeiten, hilft am Ende weder den Kids und ihren Mamas und Papas noch den Ärzten.  Genau das wollen die Kinderdocs Benedict-Douglas Sannwaldt und Till Rausch mit ihrem Buch?ändern - und Eltern eine Orientierungshilfe an die Hand geben, mit der sie erkennen, wie dramatisch die Lage wirklich ist: Muss ein Rettungswagen her? Kann ich mit meinem Kind selbst in die Klinik fahren? Oder ist es vielleicht alles halb so wild?    In ihrem Buch behandeln die beiden Kinderchirurgen die häufigsten Arten von Verletzungen und Unfällen im Kindesalter, sie erklären, was ihr zu Hause als Erste-Hilfe-Maßnahmen tun könnt, um euer Kind bestmöglich zu versorgen, und?zeigen?auf,?bei welchen Anzeichen sich Eltern auf jeden Fall auf den Weg ins Krankenhaus machen sollten - und erklären auch, was sie dort genau erwartet und warum.  Ein Buch zum vorsorglichen Drin-Schmökern, aber auch Schnell-mal-Nachschlagen. Mal hoch emotional, mal extrem dramatisch, zwischendurch sogar urkomisch. In jedem Fall aber immer mit viel Herz und Verständnis für alle Eltern, die sich Sorgen um ihren Nachwuchs machen.  Besonderes Highlight: Die Kapitel sind durchgehend mit vielfarbigen Illustrationen versehen!

Till?Rausch ist?in Hamburg geboren und aufgewachsen. Nach zwei Jahren Medizinstudiums in Ungarn hat er dieses mit summa cum laude in seiner Heimatstadt beendet. Er arbeitet als Kinderchirurg im fünften Ausbildungsjahr im Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift. Während dieser Zeit hat er auch auf der Kinderintensivstation gearbeitet, zu der der Bereich der Notaufnahme gehört. Durch die dort erlebte Unsicherheit und Hilflosigkeit vieler Eltern ist ihm und seinem Kollegen Sannwaldt die Idee zu diesem Buch gekommen.

Hinter den Kulissen der Notaufnahme – Basics und Good-to-Knows


Wohin mit unserem verletzten Kind?


Bevor wir in die Kapitel zu den häufigsten Verletzungen einsteigen, verraten wir euch vorab ein bisschen Allgemeines zu den Abläufen im Kranken-haus im Besonderen und zum Gesundheitssystems im Allgemeinen.

Wenn euer Kind einen Unfall hatte und verletzt ist, Schmerzen hat, gibt esdrei Anlaufstellen, wenn ihr euch entschließt, es behandeln zu lassen:

1.   Kinderarztpraxis/Hausarztpraxis/sonstige Facharztpraxis

2.   (Kinderärztliche) Notfallpraxis

3.   Notaufnahme

Und diese drei Anlaufstellen sollten im besten Falle auch genau in der genannten Reihenfolge aufgesucht werden. Das hängt natürlich von der Tageszeit ab, zu der ihr in helle Aufregung geratet, weil euer Schatz nach einem Sturz oder ähnlichem womöglich wie am Spieß schreit oder aber gar nicht und sich beunruhigend ruhig verhält.

Am Tag sind zu den normalen Öffnungszeiten dieKinderarztpraxen oder auchHausarztpraxen zuständig für eure Sorgen und Fragen.

Für Unfälle und große Schmerzen außerhalb der regulären Öffnungszeiten gibt es die sogenanntenkinderärztlichen Notfallpraxen, in denen bis in den späten Abend (manchmal bis in die Nacht) und am Wochenende Kinderärzte:ärztinnen arbeiten, um dringliche Fälle außerhalb des normalen Werktags zu behandeln.

Sind die niedergelassenen Kollegen:innen mit ihrem Latein am Ende, fehlen ihnen die notwendigen Geräte für eine besondere Untersuchung oder Behandlung oder handelt es sich wirklich um eine brenzlige Situation, dann überweisen die Kollegen:innen euer Kind in dieNotaufnahme des Krankenhauses, und ihr landet bei uns.

Welcher Zettel ist wofür?


Wenn die Ärzte:Ärztinnen in der Praxis sich entscheiden, euer Kind ins Krankenhaus zu schicken, weil die Behandlung aufwendiger ist, dann gibt es für sie zwei Wege:

1. Für eineKrankenhausbehandlung mit mindestens einer Übernachtung wird einEinweisungsschein ausgestellt. Diesen kleinenrosa Zettel solltet ihr auf jeden Fall mitbringen! Er stellt die Kostenübernahme der Behandlung durch die Krankenkasse sicher. Keine Sorge, Notfälle direkt bei uns in der Notaufnahme bilden natürliche eine Ausnahme und werden auch ohne Einweisung behandelt.

2. Falls eineambulante Behandlung ausreicht, zum Beispiel für radiologische Untersuchungen oder Spezialsprechstunden, können die Praxen euch einenÜberweisungsschein ausstellen. Mit diesem könnt ihr dann einen Termin für eine Sprechstunde im Krankenhaus in der entsprechenden Abteilung vereinbaren. Die Überweisung ist also nichts für die Notaufnahme. Ihr solltet auch diesenmeist gelben Schein unbedingt dabeihaben, andernfalls können die Leistungen in den Sprechstunden nicht abgerechnet werden, und es kann passieren, dass ihr trotz Termins keine Behandlung bekommt.

Wie finden wir den:die richtigen:richtige Arzt:Ärztin?


Früh morgens kam einmal ein Mann mit einem großen Hund auf dem Arm in unsere Notaufnahme gestürzt.

„Hilfe, Sie müssen ihr helfen, sie ist einfach umgefallen!“ Aha, also eine Hündin.

„Ist sie tot?“, fragte die Krankenschwester.

„Nein, nein, ihr Herz schlägt noch, schnell!“

Die Krankenschwester musste dem armen Mann erklären, dass wir uns im Kinderkrankenhaus mit Hunden nicht auskennen, und verständigte den tierärztlichen Notdienst.

Und neulich kam eine Mutter