: Jill Childs
: Die Affäre Thriller
: Aufbau Verlag
: 9783841229045
: 1
: CHF 4.40
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 334
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Als Helen spät von einem Elternabend nach Hause kommt freut sie sich auf einen schönen Abend mit ihrem Mann Ralph. In letzter Zeit lief es nicht mehr so gut zwischen ihnen. Zusammensitzen und ein Glas Wein trinken würde ihnen guttun und ihre Welt wieder in Ordnung bringen. Doch es kommt anders. Sie findet ihren Mann nicht auf dem Sofa, sondern am Fuße der Kellertreppe liegend. Ermordet. Und neben ihm steht seine Geliebte. Helen muss sich entscheiden: Ist die Frau Täterin, Opfer, Verbündete oder ihre größte Feindin?

Ein fesselnder, rasanter Thriller - für alle Fans von Big Little Lies und The Silent Wife.



Jill Childs hat schon immer Geschichten geliebt, echte und erfundene. Über 30 Jahre lang bereiste sie als Journalistin die ganze Welt - je nachdem, wohin die Nachrichten sie führten. Heute lebt sie als Autorin mit ihrem Mann und ihren Zwillingen in London.


Kapitel 2


Als er die Tür hinter mir schloss, stieß er gegen mich, und für einen kurzen Augenblick mussten wir uns in dem schmalen Flur aneinanderdrängen. Seltsam. Er war mir so nah, dass ich seine Körperwärme wahrnahm. Seine Lebenskraft. Ich streckte die Hand aus und legte sie ihm auf den Unterarm, spürte seine warme Haut durch die Baumwolle des Hemdsärmels.

Er zuckte zusammen, als hätte ich ihm einen elektrischen Schlag versetzt, und zog den Arm weg. Meine Eingeweide verkrampften sich. Die Verbindung zwischen uns war immer noch da. Wie sonst ließ sich diese heftige Reaktion erklären? Aber er wirkte gehetzt, und sein Gesicht war verschlossen, als er sich von mir abwandte.

Mir zitterten die Beine. Ich hatte so sehr gehofft, er hätte eingesehen, wie dumm es gewesen war, mich zu verlassen, und dass er mich zurückgewinnen wollte.

»Willst du was trinken?«, fragte er und führte mich durch den Flur, vorbei an dem kleinen Tischchen mit der säuberlich gestapelten Post, an den gerahmten Fotos und der Kellertür unter der Treppe, und in die Küche. Meine Absätze klapperten auf den Bodenfliesen, und ich ging instinktiv auf Zehenspitzen, um kein Geräusch zu machen. In der Küche lehnte ich mich an die Anrichte,ihre Anrichte, und betrachtete ihn, als sähe ich ihn zum ersten Mal. Wie er sich mit den Fingern durch die Haare fuhr, wenn er nervös war, die breiten Schultern unter seinem Hemd, an die ich mich so oft geklammert hatte, wenn wir uns geliebt hatten, dieser ganz bestimmte Duft von Männerschweiß und frischer Wäsche und Duschgel. Ralph. Ich biss mir auf die Lippe.

Er schenkte uns beiden ein Glas Rotwein ein und reichte mir eins. Shiraz, sein Lieblingswein. Er hatte schon bereitgestanden, mit zwei Gläsern. Ich fragte mich, ob Helen ihn gekauft hatte, bei ihrer wöchentlichen Online-Bestellung.

Nervös drehte ich mich um und betrachtete demonstrativ die beiden ordentlichen Regalreihen mit Kochbüchern. Sie waren nach Regionen sortiert: China, Frankreich, Italien, Orient. Jede einzelne kleine Abteilung war in sich alphabetisch nach Autor geordnet. Helen, durch und durch Bibliothekarin. Wie hielt er das aus?

Ich wandte mich wieder ihm zu. Auf der Wanduhr hinter ihm war es fast Viertel nach acht. Sie ging immer fünf Minuten vor. Wie viele Kleinigkeiten ich über die beiden und ihr gemeinsames Leben wusste. Ich verspürte ein Ziehen im Bauch und tra