Der gesunde Rücken – eine Vision?
Sehen wir uns zunächst einmal an, welche verschiedenen Faktoren bei unserer Rückengesundheit eine Rolle spielen – von der Anatomie bis zur Psyche.
Was ist Gesundheit? Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert sie als einen »Zustand völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens«. Wir sind also gesund, wenn alles »irgendwie läuft«. Dabei nehmen wir diesen Zustand meistens nicht bewusst wahr. Es läuft von allein.
Was muss konkret bei unserem Rücken von allein laufen?
Wir können unseren Rücken in jede Richtung bewegen. Wir können spontan losrennen, eine Getränkekiste heben, im Stehen die Schuhe zubinden, einen Purzelbaum machen oder von einer Mauer springen. Dabei ist der Rücken mal starr und mal in Bewegung. Für beides ist er gemacht.
Der Rumpf ist unser zentrales Haltungs- und Bewegungssystem. Er besteht aus symmetrisch angeordneten Knochen, Muskeln, Gelenken, Knorpeln, Sehnen, Bändern und Nerven. Das sind viele Elemente und alle stehen irgendwie im Zusammenhang miteinander. In diesem Kapitel verschaffen wir uns zunächst einen Überblick über die einzelnen anatomischen Strukturen. Dabei benennen wir zunächst nur Puzzleteile. Im nächsten Schritt sehen wir uns an, welche Funktionen wir bei einem gesunden Rücken entdecken können. Als Bindeglied aller Körperteile leitet der Rücken die Bewegungen und Kräfte aus den Beinen in die Arme und umgekehrt. Die biomechanische Belastbarkeit des Rumpfes kann sehr hoch sein. Aber nicht nur die theoretische Belastbarkeit oder die Bewegungspotenziale bestimmen unsere Rückenges