: Abigail Tucker
: Katzen Wie sie erst uns und dann die Welt eroberten
: wbg Paperback in der Verlag Herder GmbH
: 9783534275397
: 1
: CHF 7.00
:
: Naturwissenschaft
: German
: 304
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wer hat hier wen gezähmt? Wie die Katze zum beliebtesten Haustier wurde Sie herrschen über Gärten und Hinterhöfe, haben die gemütlichsten Plätze im Haus erobert und sind im Internet erfolgreicher als viele Prominente. Hauskatzen wickeln ihre Besitzer mühelos um die Pfote - doch warum eigentlich? Schließlich ist der Stubentiger kein besonders guter Rattenfänger und stellt eine Gefährdung für so manches Ökosystem dar. Die amerikanische Journalistin Abigail Tucker geht dem Phänomen Katzenliebe in diesem Buch auf den Grund. Nach der Lektüre werden Sie Ihren pelzigen Hausgenossen mit ganz neuen Augen sehen! - Eine unausgeglichene Beziehung: Warum halten wir überhaupt Katzen? - Die Geschichte der Katze: Abstammung, Verhalten und Domestikation - Was fasziniert Menschen an Hauskatzen, Löwe und Co. ? - Jagdverhalten und Eigensinn: wie wenig den Stuben- vom wilden Tiger trennt - Das erfolgreiche Katzenbuch jetzt als wbg Paperback  Warum Hauskatzen eine der einflussreichsten Spezies der Welt sind Von Küchenutensilien mit Katzenmotiv bis zu einem Besuch im Katzencafé - wer ein Geschenk für Katzen-Fans sucht, wird schnell fündig. Aber weshalb gibt es so viele Leute, die sich mit den Samtpfoten in allen Varianten umgeben? Abigail Tucker, selbst bekennende Katzenliebhaberin seit Kindheitstagen, geht dieser Frage nach. Die Erklärungen, die sie von Katzenzüchter:innen, Umweltaktivist:innen und Wissenschaftler:innen erhält, zeigen den Stubentiger in ganz neuem Licht. In dem unterhaltsamen Buch dreht sich alles um wissenschaftliche Fakten, amüsante Anekdoten und unglaubliche Katzengeschichten - und um die Frage, ob nun die Katze oder der Mensch gezähmt wurde!

Abigail Tucker arbeitet als Journalistin für amerikanische Magazine und Zeitungen und ist mehrfach ausgezeichnete Buchautorin. Das erste Wort ihrer beiden Töchter war »Katze«.

Einleitung


Im Sommer 2012 zelteten Denise Martin und ihr Mann Bob in der lieblichen Landschaft von Essex, etwa 80 Kilometer östlich von London, nahe des Badeortes Clacton-on-Sea.1 Als sich die Abenddämmerung über den Campingplatz senkte, erspähte Denise durch den Rauch ihres Lagerfeuers plötzlich etwas Unerwartetes. Die 52-jährige Fabrikarbeiterin griff nach dem Fernglas, um sich die Sache genauer anzusehen.

„Was hältst du davon?“, fragte sie ihren Mann. Auch er nahm das gelbbraune Wesen ins Visier, das sich in ein paar Hundert Metern Entfernung auf einem Feld rekelte.

„Das ist ein Löwe“, sagte Bob.

Eine Zeit lang beobachteten sie das Tier und es schien sie seinerseits zu beobachten. Seine Ohren zuckten und dann fing es an, sich zu putzen. Später trottete es an einer Hecke entlang. Die beiden behielten die Ruhe und legten eine fast schon philosophische Gelassenheit an den Tag. („So etwas bekommt man in der freien Natur nur selten zu sehen“, zitierte dieDaily Mail Denise später.)

Andere Campinggäste reagierten weniger abgeklärt.

„Himmel, da ist ja ein Löwe!“, schrie ein anderer Mann Berichten zufolge und suchte schleunigst Deckung in seinem Wohnmobil.

Die Katze – angeblich „so groß wie zwei Schafe“ – verschwand bald darauf in der Nacht und Panik breitete sich aus. Scharfschützen der Polizei bezogen Stellung. Zoowärter mit Betäubungsgewehren rückten an. Über ihren Köpfen kreisten Hubschrauber mit Wärmebildgeräten. Der Campingplatz wurde evakuiert und Journalisten trafen ein, um die Großwildjagd zu dokumentieren. Twitter in Großbritannien explodierte geradezu mit Nachrichten über den „Löwen von Essex“.

Doch der blieb spurlos verschwunden.

Der Löwe von Essex ist eine sogenannte Phantom-Katze oder, kryptozoologisch korrekt, eine ABC (