Bewaffnete stürmten in die Turnhalle der Schule. Ein Tumult brach aus. Schüsse fielen. Ein Schüler stürzte sich auf den neben ihm stehenden Mann. Mit einem Krachen landete der Gewehrschaft am Kopf des Jungen, der blutüberströmt zusammenbrach. Bevor er das Bewusstsein verlor, fühlte er sich in den Song „Wo ich herkomm“ versetzt, in dem Haftbefehl von Offenbach als 3. Welt sang, in der es kaum mal ein glückliches Ende gab. Alles hier erinnerte ihn daran.
Es herrschte panisches Durcheinander, bis der Anführer der Angreifer mit einer weiteren Salve aus seiner Maschinenpistole die Aufmerksamkeit aller auf sich zog. Plötzlich breitete sich eine beängstigende Stille im Raum aus. Die Schülerinnen und Schüler waren nie zuvor mit einer vergleichbaren Situation konfrontiert worden. Starr vor Angst verharrten sie bewegungslos. Die meisten hörten die folgenden Worte wie durch einen Schleier, da immer noch das Stakkato der Schüsse in ihren Ohren klang. „Wir werden euch alle als Geiseln nehmen. Falls jemand Dummheiten macht, wird er ohne Vorwarnung erschossen.“ Der Mann sprach ein fast akzentfreies Deutsch und seine Stimme ließ erahnen, dass jedes Wort todernst gemeint war. „Und jetzt setzt sich ein Teil von euch dicht an die Eingangstür und der Rest stellt sich vor die Fenster.“