: Edgar Wallace
: Bones vom Großen Fluss
: neobooks Self-Publishing
: 9783754198650
: 1
: CHF 4.30
:
: Spannung
: German
: 287
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Im neunten Band der Reihe geht es wieder hauptsächlich um Bones. Der Bezirkshauptmann setzt ihn immer wieder als Vertreter gegen aufständische Häuptlinge ein. So seltsam der Leutnant im privaten ist, so diszipliniert ist er im dienstlichen Bereich. Es ist eine Zeit, in der die großen Weltmächte um koloniale Ehren wetteifern, eine Zeit des Ju-Ju, der Medizinmänner und eines unruhigen Friedens mit Bosambo, dem beeindruckenden Häuptling der Ochori. Als Kommissar Sanders in Urlaub geht, übernimmt der vertrauenswürdige Leutnant Hamilton die Verwaltung der afrikanischen Territorien. Doch wieder einmal schafft es der störanfällige Francis Augustus Tibbetts, genannt 'Bones', obwohl er eigentlich helfen will, nur seine eigene Art von unschuldigem und liebenswertem Unfug zu verbreiten.

Richard Horatio Edgar Wallace (*1. April 1875 in Greenwich bei London; ? 10. Februar 1932 in Hollywood, Kalifornien) war ein englischer Schriftsteller. Er gehört zu den erfolgreichsten englischsprachigen Kriminalschriftstellern und gilt als Erfinder des modernen Thrillers. Sein Werk umfasste insgesamt 175 Bücher, 15 Theaterstücke und zahlreiche Artikel und Rezensionsskizzen, die teilweise sehr rasch hintereinander veröffentlicht wurden.

*

Bones lag lang ausgestreckt auf der kleinen mit Matten belegte Veranda, vor seiner Hütte. Es war ein glühend heißer Tag ohne einen einzigen Hauch des Seewindes, um die Schmelzofenatmosphäre zu lindern, die um die Station herrschte.

Bones schlief nicht. Aber er wachte auch nicht. Er war gerade dabei, einen Kerl festzunehmen, der die Polizei der ganzen Welt zum Narren gehalten hatte, bis er, irregeführt, in den Aktionsradius dieses luchsäugigen Spürhundes, des Fährtenfinders Tibbetts von Scotland Yard, geriet.

Da, plötzlich das Patschen nackter Füße. Bones blinzelte.

Es war ein schlanker, barfüßiger Haussakorporal, der heraufkam und seine Hand an seinen scharlachroten Tarbusch legte.

„Da ist ein Kanu vom Oberland angekommen. Ich habe den Leuten gesagt, dass sie warten sollen, bis Sie gesprochen haben.“

„Ha?“, fragte Bones dumpf. „Was ist das für ein Unsinn?! Nehmt den Kerl fest und bringt ihn zu mir!“

Er hätte ebenso gut die Ilias vortragen können, der Korporal würde sie ebenso wenig verstanden haben, denn Bones sprach englisch.

„Lasst sie hierherkommen!“, befahl er schließlich. „Und - Mahmet - hast du den Gluck-Glucks Futter gegeben?“

„Gebieter, du hast doch gesagt, du selbst würdest den Gluck Glucks Futter geben. Wasser habe ich ihnen gegeben, weil sie ein fürchterliches Spektakel machten.“

Bones klemmte das Monokel ein und starrte den Mann an. „Bring die Kerle her! Dann schaff das Futter zu den Vögeln, die Hamiltons Augapfel sind, weil sie seine eigenen Tanten sind, die in Hühner verzaubert wurden ...“

Bones hielt inne. Er entsann sich Hamiltons Warnung, kein Märchen zu erzählen.

Darauf kam M'gula von den Oberen Ochori zu ihm, ein Mann von vierzig Jahren mit einem großen Schädel und noch runzeligerem Gesicht.

„Ich sehe dich, Tibbetti“, platzte er los, als er sich im heißen Sonnenlicht niederhockte.

„Ich sehe dich, Mann“, antwortete Bones. „Nun sage mir, warum bist du in deinem großen Kanu gekommen? Sandi ist nicht bei mir. Er ist nach dem Isisiland gefahren. Aber ich vertrete ihn und halte Gericht“, bemerkte Bones geschwollen.

„Gebieter, ich habe von dir und deiner Weisheit gehört. Von dem Wasser, das nur ein Ufer hat, bis zu den Bergen des alten Königs redet das Volk von dir und klatscht in die Hände. Man erzählt sich, dass du größer als Sandi selbst seiest, da du ein Zauberer bist. Denn du berührst Dinge mit deiner Hand, und sie verschwinden. Du holst Silberdollars aus der Luft. Und es geht das Gerücht, dass du schöne Dinge, wie Vögel und ganze Stücke Zeug und kleine Tiere, aus einem leeren Topf geholt hättest.“

Bones hustete ein wenig schuldbewusst. Er hatte einmal einige Taschenspieler-Kunststückchen vor einer gebannten Zuschauerschaft ausgeführt. Glücklicherweise wusste Hamilton davon nichts.

„Und weil ich wusste, dass der Gebieter Sandi zu den Isisi gegangen ist, kam ich zu dir, Gebieter. Denn ich habe viele Gedanken, die mich beunruhigen.“

In einem Land, in dem Menschen tausend Meilen wanderten, um die Antwort auf ein Rätsel zu erfahren, war es weiter nicht merkwürdig, dass jemand die lange Reise vom Ochoriland machte, um sich von einer, wenn auch geringen, Sorge befreit zu sehen. Und Bones wartete.

„Gebieter, ich bin ein Mann, der viele Jahre gelebt hat, der viel nachgedacht und wenig, wenig getan hat. Mein