: Edgar Wallace
: Der viereckige Smaragd Illustrierte Ausgabe
: epubli
: 9783756508549
: 1
: CHF 4.90
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: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 300
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Kurz vor Mitternacht wird Anthony Druze aus kurzer Entfernung erschossen. In seiner linken Hand hält er einen großen, viereckigen Smaragd in Platinfassung. Chefinspektors Coldwell stellt fest, dass der Smaragd Lady Jane Raytham gehört. Ein Krimi voller Spannung vom Altmeister des Kriminalromans. Das Werk 'Der viereckige Smaragd' ist ein 1926 veröffentlichter Kriminalroman von Edgar Wallace. Der Originaltitel lautet 'The Square Emerald'. Die deutsche Übersetzung erfolgte 1929.

Richard Horatio Edgar Wallace (* 1. April 1875 in Greenwich bei London; ? 10. Februar 1932 in Hollywood, Kalifornien) war ein englischer Schriftsteller, Journalist, Dramatiker, Drehbuchautor und Filmregisseur. Er gehört zu den erfolgreichsten englischsprachigen Kriminalschriftstellern und gilt als Erfinder des modernen Thrillers, als dessen Hauptvertreter er Anfang des 20. Jahrhunderts galt. Sein Werk umfasste insgesamt 175 Bücher, 15 Theaterstücke und zahlreiche Artikel und Rezensionsskizzen, die teilweise sehr rasch hintereinander veröffentlicht wurden. Bis zu seinem Tod arbeitete er.

12. Kapitel


Peter Dawlish fiel es sehr schwer, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren, obwohl sie rein mechanisch war. Von Zeit zu Zeit hielt er inne und hing seinen Gedanken nach, die unvermeidlich zu einem grauen Gebäude am Themseufer wanderten, zu einem Büro, das irgendwo in dem dunklen Innern dieses Hauses lag. Ein junges Mädchen saß dort hinter einem Schreibtisch – deutlich konnte er ihr Gesicht vor sich sehen. Dann nahm er wieder seufzend seine Feder auf und machte sich Vorwürfe wegen dieser unnützen, törichten Träumereien.

Weit besser wäre es für ihn, dachte er, seine Gedanken zu den öden Mooren und den schrecklichen Gefängnissen in der Talsenke schweifen zu lassen, wenn er sich nicht auf seine Arbeit konzentrieren konnte. Er sollte an den höhnischen Steinbogen denken, durch den er so oft mit schweren Stiefeln gewandert war, oder an den Gefängniswärter mit dem großen, blonden Vollbart, der an dem eisernen Gittertor stand und die Gefangenen zählte, wenn sie hinaus- und hineingingen; an den langen Flügel, in dem die gewölbeähnlichen Zellen lagen, und an die Bettdecken mit dem karierten Muster. Er sollte sich an das Sumpfland erinnern, von dem die Gefangenen stets bis auf die Haut durchnäßt von der schweren Arbeit zur Mahlzeit zurückkehrten. Das scheunenartige, große Waschhaus, die verlassenen stillen Strafzellen, der von Rissen zerfurchte Asphaltboden, auf dem die Gefangenen am Sonntagmorgen im Kreise umherwanderten, sollten vor seinem Geiste stehen. Es waren häßliche Dinge, aber sie waren doch tatsächliche Vergangenheit. Und es war viel besser, daran zu denken, als Luftschlösser zu bauen und immer die schlanke Gestalt eines hübschen Mädchens, ihre dunklen Augen und ihre roten Lippen vor sich zu sehen.

Er war in der Adressenliste bei dem Buchstaben S angekommen. Er schrieb jetzt die Simpsons, Sims und Sinclairs. Seine Beschäftigung wurde nicht gerade sehr glänzend bezahlt, denn sein Arbeitgeber war ein Buchmacher von zweifelhafter Ehrlichkeit, aber Peter hatte immerhin einen Vorschuß bekommen, und man hatte ihm mehr Arbeit versprochen.

Energisch hatte er alle Gedanken an seine Mutter unterdrückt, selbst im Gefängnis von Dartmoor hatte er nicht an sie gedacht. Wenn er sich überhaupt an etwas erinnerte, so höchstens an den Brief, den er an dem Tag seiner Verurteilung erhalten hatte. Sein Vater war in jener Woche gestorben, er war seit Monaten kränklich gewesen und hatte niemals die Schande seines Sohnes erfahren. Dieser Gedanke hatte Peter aufrechterhalten, bevor er diesen letzten Brief seiner Mutter erhielt, in dem sie ihm mitteilte, daß der alte Donald Dawlish in einer klaren Stunde, in der er das Bewußtsein wiedererlangt hatte, den Namen seines Sohnes aus seinem Testament gestrichen hatte. So verließ Peter die Anklagebank mit Bitterkeit im Herzen, denn dieser letzten Handlung seines Vaters gegenüber bedeutete die Verurteilung zu sieben Jahren Gefängnis nichts.

Um sechs Uhr brachte Elisabeth den Tee. Sie war ungewöhnlich still und schweigsam, und als er eine kleine Unterhaltung mit ihr beginnen wollte, zeigte sie sich so verschüchtert, daß er nicht weiter in sie drang. Er ging eine Stunde aus und schlenderte in den Straßen umher. Als er zurückkehrte, öffnete er die Haustür mit einem Schlüssel, den ihm seine Wirtin gegeben hat