Ständchen
Einmal im Jahr zur Faschingszeit war es der größte Wunsch unseres Chefs, einen Ball zu veranstalten. Aber, außer dass er den Wunsch dazu hegte, dass alle Bediensteten mit Anhang auf diesen Ball zu erscheinen hatten, trug er zum Gelingen dieses Balles nichts bei. Wir Briefträger, die ja den direkten Draht zu den Geschäftsleuten hatten, bettelten also schon Wochen vorher um einige Spenden für den Ball. So ergab es sich, dass sich manche Firmen mit einem gewissen Geldbetrag an dem Gelingen des Postballes beteiligten und andere mit Sachspenden, die man als Tombola-Gewinn verwendete. Da gab es dann die unterschiedlichsten Gegenstände zu gewinnen: angefangen von großen Kipferln, Striezeln, Kaffee, Unterhosen, Krawatten, Schreibzeug und noch Vieles mehr. Ich hatte auf meinem Rayon die Firma Rudolf Schweda, eine Taschenfabrik. Von dieser Firma bekam ich immer sehr schöne Artikel für unseren Ball, wie Manikür- oder Necessaires und manchmal sogar Handtaschen. Ich p