: Heidi Neumann-Wirsig
: Jedes Mal anders 50 Supervisionsgeschichten und viele Möglichkeiten
: Carl-Auer Verlag
: 9783849783891
: Beratung, Coaching, Supervision
: 5
: CHF 28.00
:
: Angewandte Psychologie
: German
: 281
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Ein Buch mit wertschätzender Haltung aus der Praxis für die Praxis - somit eine Kaufempfehlung.' systhema 'Das Buch hat mir als erfahrene Beraterin große Freude bereitet. [...] Berufsanfänger finden gute Anregungen für typische Situationen und erfahrene Supervisoren finden Vergewisserung und Material für die eigene Reflexion. Gerade die systemische Theorie ist nicht immer einfach beschrieben worden. Der Autorin ist es gelungen, diese Inhalte verständlich zu vermitteln. Das Buch ist ausgesprochen gut und leserfreundlich geschrieben und das Lesen war mir ein Vergnügen. Es gehört jetzt schon auf die Empfehlungsliste für meine Lehrsupervisanden und Supervisionskollegen.' socialnet.de 'Ein wirklich lesenswertes Buch für SupervisionsanfängerInnen, aber auch für erfahrene PraktikerInnen. [...] Klar gegliedert, verständlich beschrieben und damit wirklich für praktische Anwendung geeignet.' Feedback. Zeitschrift des ÖAGG 'Der übersichtliche Aufbau und der direkte Zugang zu den einzelnen Fallvignetten macht dieses Buch zu einem verlässlichen Begleiter in der täglichen Supervisionspraxis.' DGSv aktuell In jedem Fall hilfreich. Die Praxis der Supervision lernt man am besten von der Praxis. Heidi Neumann-Wirsig stellt in diesem Buch 50 Fallvignetten vor, die einen Querschnitt durch die typische Supervisionspraxis geben. Die Kurzbeschreibungen zeigen Einzel-, Gruppen-, Teamsupervisions- und Coachingszenen zu einem bestimmten Zeitpunkt im Beratungsprozess. Zu jeder Vignette werden systemisch-lösungsorientierte Interventionen und Tools angeboten, die sich in der Praxis bewährt haben. Den theoretischen Unterbau liefert der erste Teil des Buches. Hier beschreibt die Autorin systemisch-konstruktivistisch Supervision auf der Basis der drei Säulen von Professionalität - Theorie, Rolle und Interventionen. Einzelne Themen wie Fallsupervision, Teamsupervision, Team werden vor diesem Hintergrund reflektiert und neu konzipiert. Der übersichtliche Aufbau und der direkte Zugang zu den einzelnen Fallvignetten macht dieses Buch zu einem verlässlichen Begleiter in der täglichen Supervisionspraxis. Die Autorin: Heidi Neumann-Wirsig, Dipl.-Sozialarbeiterin, Systemische Supervisorin, Coach und Organisationsberaterin. Gesellschafterin und Geschäftsführerin BTS Gesellschaft für Organisationsberatung, Training und Supervision Mannheim, Leiterin der Supervisionsausbildungen bei BTS und beim Erzbistum Köln. 1989-1992 Mitglied des Gründungsvorstandes der Deutschen Gesellschaft für Supervision e. V. (DGSv). Initiatorin und Organisatorin der 'Supervisionstage Freiburg/Heidelberg' (1992-2006). Autorin bzw. Herausgeberin von neun Fachbüchern und einigen Fachartikeln zu Systemischer Supervision. www.bts-mannheim.de

Heidi Neumann-Wirsig, Dipl.-Sozialarbeiterin, Systemische Supervisorin, Coach und Organisationsberaterin. Gesellschafterin und Geschäftsführerin BTS Gesellschaft für Organisationsberatung, Training und Supervision Mannheim, Leiterin der Supervisionsausbildungen bei BTS und beim Erzbistum Köln. 1989-1992 Mitglied des Gründungsvorstandes der Deutschen Gesellschaft für Supervision e. V. (DGSv). Initiatorin und Organisatorin der 'Supervisionstage Freiburg/Heidelberg' (1992-2006). Autorin bzw. Herausgeberin von neun Fachbüchern und einigen Fachartikeln zu Systemischer Supervision. www.bts-mannheim.de

1Beratungsformat Supervision


Was ist Supervision?


Eine allgemeine Auffassung definiert Supervision als Beratung von Menschen in ihrer Arbeit. Supervision setzt an der Schnittstelle Profession, Organisation, Person an (Abb. 1).

Abb. 1: Die Schnittmenge ist der Fokus von Supervision

Supervision zielt explizit auf höhere Professionalität. Sie unterstützt die Entfaltung, Entwicklung und Verbesserung beruflichen Handels. Supervision lässt sich auch als Beratung von Arbeitszusammenhängen beschreiben. Ihr wichtigstes Instrument ist die Reflexion von Arbeitssituationen im Kontext der Person, der Profession und der Organisation.

Im Mittelpunkt der Supervision steht der Berufsrollenträger in seiner Berufspersönlichkeit. Seine konkreten Interventionen, seine Gefühle, Werte und seine Haltung gegenüber seinen Klienten, Kunden, Kollegen, Vorgesetzten, die in seinen Handlungen zum Ausdruck kommen, sind Gegenstand der Supervision. Im Zentrum der Supervision steht der Supervisand und nicht sein »Fall«.

Geschichtliches


Sozialarbeit – der Ursprung der Supervision


Ende des 19. Jahrhunderts stellte man in den USA ehrenamtlichen Helfern, den »friendly visitors« hauptamtliche Mitarbeiter der Charity Organization Society zur Seite, die sie bei der Vergabe von Hilfsgütern an Bedürftige kontrollieren sollten. Das waren – nach amerikanischen Verständnis – die ersten Supervisoren. Bald schon wurde das Spektrum der Unterstützung für die »friendly visitors« auf die psychosozialen Aspekte der Hilfe erweitert, um einerseits die Helfer zu stärken und zu begleiten und andererseits deren Arbeit zu verbessern. Die Beziehungsdynamik zwischen Klienten und Helfern kam verstärkt in den Blick. Hilfe und Kontrolle bildeten die Hauptmerkmale von Supervision. Damit war Supervision sehr früh ein Qualitätssicherungs- und Qualitätsentwicklungsinstrument in der sozialen Arbeit.

Während in den USA noch heute der Kontrollaspekt neben der Unterstützung in der Supervision von großer Bedeutung ist, haben die Supervisoren in Deutschland sehr früh den Beratungsaspekt ins Zentrum ihres Handelns gestellt. Dass das so ist, hat viel mit der deutschen Geschichte während der Nazizeit, den Entwicklungen im Nachkriegsdeutschland, den USA als Siegermacht und mit den sogenannten 68igern zu tun.

1950 taucht in der deutschen Fachliteratur zur sozialen Arbeit erstmals der Begriff »Supervision« auf (Kraus 1950). Der erste Artikel zur Supervision erscheint 1952 von Erna Marun inZeitschrift der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie unter dem Titel »Casework und Supervision in der amerikanischen Jugendfürsorge«.

Von Anfang an ist Supervision eng mit der Entwicklung sozialer Arbeit verbunden. Die Methoden der Sozialen Arbeit (Casework) wurden in die Supervision übernommen. Casework wird in Deutschland mit »Einzelfallhilfe« übersetzt. Analog zur Sozialarbeit findet Supervision im Face-to-Face-Setting der Einzelsupervision statt. Einzelsupervision entsprach damals auch dem klassischen Tutor-Student-Modell der angelsächsischen Hochschultradition.

In den letzten Jahren erlebt Casework in der Sozialarbeit in sozialen Organisationen unter dem Aspekt der Ressourcenorientierung und -nutzung eine Renaissance (Klev