Notfall im Park
Laut krächzend ließ sich die Krähenschar vom Wind über den Park treiben. Die alten Platanen rund um die Grillwiese waren schon immer ihr angestammtes Zuhause und der Fußweg darunter wurde in jedem Frühling zum Spießrutenlauf – entweder man kam sauber und unbeschadet unter der Krähenkolonie hindurch oder eben nicht.
Hannes ging dort normalerweise nicht entlang – zumindest bis das Blätterdach dicht genug war, um die Hinterlassenschaften der gefiederten Bewohner abzufangen.
Er lag auf dem Rasen der Grillfläche, die Beine auf einer Parkbank abgestützt, und schaute hinauf in das muntere Treiben der schwarzen Vögel. Es schien fast, als hätten sie Spaß daran, sich vom Wind tragen zu lassen.
Ein schwarzer Lockenkopf schob sich in sein Blickfeld. »Ist das bequem?«, fragte Noah und zog die Augenbrauen hoch.
Hannes nahm die Beine von der Bank und richtete sich auf. »Du bist zu spät«, antwortete er nur.
Sein Freund zuckte mit den Schultern. »Musste noch schnell in die Apotheke«, erklärte er und zog Hannes auf die Füße. »Hier um die Ecke gibt’s eine, die bietet alles zu Internetpreisen an. Das ist top.«
»Was brauchtest du?«, wollte Hannes wissen, doch Noah winkte ab.
»Allergietabletten. Wann fahrt ihr los?«, wechselte er das Thema.
»Gegen sechs. Wenn mein Vater Feierabend hat. Willst du jetzt mit oder nicht?« Hannes warf ein