: Reiner Thümler, Björn Thümler
: Parkinson Krankheitsverlauf, Therapie, Alltag: mit der neuen Situation gut leben. Experten antworten auf die über 200 wichtigsten Fragen
: Trias
: 9783432116525
: 5
: CHF 24.60
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: Erkrankungen, Heilverfahren
: German
: 216
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
<p><strong> hr Rat bei Parkinson</strong></ ><p>Was bedeutet»Morbus Parkinson« und warum ist»Schüttellä hmung« ein irreführender Begriff? Welche Rolle spielt Dopamin im Nervensystem? Und wie hängen Demenz und Parkinson zusammen?</p><p>A f diese und viele weitere Fragen haben Professor Dr. med. Reiner Thümler, einer der renommiertesten Fachmänner zum Thema Parkinson und sein Sohn Dr. med. Björn Thümler, ebenfalls Neurologe, fundierte Antworten und zeigen Ihnen erste Ansätze Ihrer Therapie auf.</p><ul><l ><strong>Faktencheck lt;/strong>: wie die Krankheit entsteht und verläuft </li> <li><strong>Thera ieangebote</strong>: welche Medikamente und Therapien wirklich helfen </li><li gt;<strong>Für einen guten Alltag</strong>: welche praktischen Hilfsmittel und Pflegeleistungen Ihnen den Alltag erleichtern </li>& t;/ul><p>Ausfüh liches und verständliches Fachwissen für Orientierung und Halt in der Erkrankung.</p><p>  </p>

Prof. Dr. med. Reiner Thümler war über 20 Jahre als Chefarzt in der Abteilung für Neurologie und Neurologische Frührehabilitation Rheinhessen-Fachklinik in Alzey tätig. Seit 2004 betreibt er eine eigene Praxis in Mainz. Er hat bereits mehrere Bücher zum Thema Parkinson veröffentlicht ist Mitglied der Forschungsförderungsgruppe der Deutschen Parkinsonvereinigung und für Fortbildungsveranstaltungen zum Thema Parkinson tätig. Professor Thümler weiß"Parkinson ist eine Diagnose, die vielen Betroffenen Angst macht - nicht zuletzt, weil die Patienten sich fragen, was nun auf sie zukommen wird - und auch auf die Angehörigen. Dieses Buch soll informieren, aber auch Ängste nehmen und zeigen, dass die moderne Parkinsontherapie eine gute Lebensqualität über lange Zeit möglich macht". Sein Sohn, Dr. med. Björn Thümler, ist ebenfalls niedergelassener Neurologe und praktiziert in einer neurologischen Gemeinschaftspraxis im Facharztzentrum medicum in Wiesbaden."Für mich haben die Aufklärung über die Grundlagen und Therapiemöglichkeiten der Parkinson-Syndrome sowie die Hilfestellung bei der Krankheitsbewältigung einen hohen Stellenwert."

Grundlagen


In den nächsten Abschnitten erläutern wir kurz Zahlen und Fakten zur Parkinson-Krankheit. Natürlich beginnen wir mit einer Begriffsklärung.

Die Begriffe »Parkinson-Krankheit«, »Morbus Parkinson« (lat. Morbus = Krankheit) und »idiopathisches Parkinson-Syndrom« (IPS) werden für ein und dasselbe Krankheitsbild benutzt. Ein Syndrom ist ein Krankheitsbild, das mit stets den gleichen Krankheitszeichen einhergeht. »Idiopathisch« bedeutet so viel wie: ohne erkennbare Ursache. Das idiopathische Parkinson-Syndrom wird auch als »primäres Parkinson-Syndrom« bezeichnet. Es betrifft mit etwa 75 % die größte Gruppe der Parkinson-Patienten. Wir werden in diesem Buch vorwiegend die Bezeichnungen »Parkinson-Krankheit« und »idiopathisches Parkinson-Syndrom« benutzen. In der Umgangssprache hört man auch: »Ich habe Parkinson«.

Woher stammt die Bezeichnung »Parkinson-Krankheit«?


James Parkinson (1755–1824), ein englischer Landarzt, Apotheker und Paläontologe aus einem Vorort Londons, hat 1817 ein kleines Buch mit dem Titel »An essay on the shaking palsy« (Eine Abhandlung über die Schüttellähmung) herausgegeben. Anhand von nur sechs Fällen beschreibt er in diesem Büchlein in beeindruckender Weise die wesentlichen Merkmale der nach ihm benannten Erkrankung. Vier Patienten hatten sich in seiner Praxis vorgestellt, zwei Patienten hatte er auf der Straße wegen ihrer auffälligen Bewegungsstörung mit Zittern und Bewegungsarmut angesprochen. Erstaunlich ist seine sehr prägnante und bis heute gültige Beschreibung klinischer Kardinalsymptome:

Beginn mit leichtem Zittern der Hände und leichter Schwäche … Drang, den Oberkörper vorzubeugen … zunehmende Gangschwierigkeiten mit Stürzen … das Schreiben falle zunehmend schwerer … die Sprache werde unverständlich … Kauen und Schlucken beschwerlich

Zu dieser Zeit war die Funktionsweise des Nervensystems noch nicht bekannt. Parkinson nahm als Ursache eine Schwellung im Halsmarkbereich an, wodurch das »Nervenfluidum« unterbrochen werde (man hatte zu jener Zeit noch die Vorstellung, dass die Nerven hohle Gebilde seien, durch die eine besondere Flüssigkeit fließe). Wenn wir heute »Nervenfluidum« mit dem Botenstoff Dopamin übersetzten, läge seine Vorstellung gar nicht so fern.

Als Therapie konnte Parkinson nur die seiner Zeit üblichen Methoden wie Aderlass, Schröpfen und Erzeugen eitriger Wunden mit nachfolgendem Eiterablassen anbieten. Der berühmte französische Arzt Charcot hat erst ein halbes Jahrhundert später die Erkrankung als einheitliches Krankheitsbild erkannt und sie nach dem Erstbeschreiber »Maladie de Parkinson« (Parkinson-Krankheit) genannt.

Wie werden die Parkinson-Syndrome ein