Anfänge
Da mein Vater zu einer Zeit, als Computer noch etwas Undurchsichtiges, vielleicht Bedrohliches, sicherlich Hypermodernes waren, als Programmierer arbeitete, kam auch ich schon früh, nämlich in den späten Siebzigerjahren, in Berührung mitihnen.Zuerst durfte ich ihnan seinem Arbeitsplatzim Großrechenzentrum Berlin – das später inder Freien Universität Berlinaufging–besuchen,wo er für mich ein großes Spiel über mehrere Computer, mehrere Drucker und mehrere Räume vorbereitet hatte. Dannkonnte ich mich auch an den Computern versuchen, die er zu Beginn der »Homecomputer«-Welle kaufte: zuerst um 1980aneinemPC-1211 von Sharp mit1,5 KBSpeicherund einer einfarbigen Zeilenmatrix, dann 1981 einem Commodore VC-20 (dem deutschen Modell des VIC-20, dessenursprünglich für »Video Computer« stehendes»VC« in den Werbekampagnen als »Volkscomputer« ausgedeutet wurde), 1983 dessen Nachfolger C64, von dem noch ausführlichdie Rede sein wird, und schließlich Ende 1983 einemApple II, genauer gesagt einer gebraucht gekauften Selbstbauvariante.Als er Ende 1985 auf den sich langsam als Standard etablierenden PC umstieg, auf dem zu dieser Zeit an Spiele noch nicht zu denken war, bekam ich dannim Alter von 14 Jahreneinen eigenen C64.
Bezüglich der Begriffe muss man zwischen zwei Gruppen der frühen Computerinteressiertenunterscheiden: den EDV-Begeisterten, alsomitder Elektronischen Datenverarbeitungbefassten Personen, und den Computerfreaks,die vor allem die technischen Möglichkeiten ausreizenwollten. Während in der EDV-Szene von Heimcomputern die Rede war, auf denen von Disketten Software (immer mit weichem S und deutscher Ware) eingelesen wurde, herrschten bei denFreaks die englischen Begriffe vor oder wurden einfachganzweggelassen:Anstelle von »16 Kilobyte Speicher« hatte der Computer »16 Kah«und die Spiele oder Demos wurden von Floppys geladen. Beide Gruppen pflegten untereinander Kontakt – es gab noch bei Weitem zu wenige Gleichgesinnte, umwählerisch seinzu können –, schüttelten aber übereinandervergleichsweise offen und heftigden Kopf.
Unabhängig von der Ausrichtung des Interesses war die Welt der Computerliebhaberei eine vollkommen männlich dominierte, zumal die Vorstellung, dass auch Frauen Interesse an