Die vielen Gesichter einer Depression
Die Depression verändert das Erleben und Verhalten der Betroffenen tiefgehend. Sie haben das Gefühl, als ob sich über Körper und Seele ein bleierner Mantel gelegt hätte.
Diese Veränderungen äußern sich in verschiedenen Symptomen (Krankheitszeichen). Möglicherweise treffen einige der Krankheitszeichen auf Sie selbst oder einen Angehörigen zu.
Typische Symptome
Die Stimmung ist deprimiert Die Betroffenen fühlen sich niedergeschlagen (lateinisch »deprimere« = niederdrücken).
Freudlosigkeit Die Fähigkeit, irgendeine Freude zu empfinden, ist ausgeschaltet. Auch erfreuliche Ereignisse erreichen die Betroffenen nicht. Jegliches Interesse an der Umwelt ist verloren gegangen, auch das Interesse an Sexualität. Viele Depressive beschreiben ihren Zustand als »innere Leere« und »Gefühl der Versteinerung« (Gefühl der Gefühllosigkeit). Bei einer schweren Depression versiegen die Tränen, selbst negative Gefühle wie Trauer werden nicht mehr erlebt. Wenn die Tränen wieder fließen, kann das somit auch ein Zeichen der Besserung sein.
Antriebsstörung Depressive leiden unter Schwunglosigkeit und gestörtem Antrieb. Alles erfolgt wie gegen einen zähen Widerstand. Sie fühlen sich erschöpft, ziehen sich oft von ihren Mitmenschen zurück und erleben schon kleinste Aufgaben als einen unüberwindbaren Berg. Häufig fühlen sie sich nicht einmal mehr in der Lage, sich selbst zu versorgen. Manche Betroffene laufen jedoch auch rastlos und von Verzweiflung getrieben umher.
Schuldgefühle Typisch für diese Erkrankung ist auch die Neigung zu intensiven und übertriebenen oder unbegründeten Schuldgefühlen und Selbstzweifeln (z. B. »Ich bin nur eine Belastung für die Gesellschaft und meine Familie« oder »Alles was ich mache, mache ich falsch«).
Ständiges Grübeln Die Betroffenen werden von einer Grübelneigung gequält. Die durch die Depression dunkel gefärbten Gedanken kreisen um eigenes Versagen, die scheinbar ausweglose Situation und die unbewältigbar erscheinende Zukunft.
Angstgefühle Die meisten Menschen mit Depression beschreiben zudem ein alles durchdringendes Angstgefühl, das sie