: Heinz Röper
: Seemannsgarn, erstunken und erlogen von Heinz Röper, jedes Wort ist wahr
: Books on Demand
: 9783756277629
: 1
: CHF 18.10
:
: Kulturgeschichte
: German
: 464
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Seemannsgarn erstunken und erlogen von Heinz Röper Jedes Wort ist wahr Das Buch zeichnet auf 271 Seiten ein Gemälde der Entwicklung der deutschen Frachtschifffahrt nach dem Kriege und liefert einen umfangreichen Wortschatz der Seemannssprache, in dem die im Buch verwendeten Fachausdrücke aus der Seeschifffahrt und dem Schifffahrtsrecht erläutert werden (174 Seiten). Beschrieben wird u.a. die Art des Ladungstransportes vor der Einführung des Containers und setzt damit dem Ladungsoffizier ein Denkmal. Gleiches gilt für den Funker. Weiter wird behandelt die Navigation in der Papier-Seekarte mit Zirkel, Lineal und Rechenschieber, der Wandel der Einflussmöglichkeiten des Kapitäns auf den wirtschaftlichen Erfolg der Reisen vom Ende des 19. Jh. bis heute, das Zusammenspiel der verschiedenen Besatzungsgruppen, die Verfahren zur Kollisionsverhütung, die Behandlung von Blinden Passagieren, die Schmuggelei und deren Risiken, und altes Brauchtum wie die Äquatortaufe.

Der Autor ist im Alter von 16 bis 26 Jahren von 1952 bis 1962 zur See gefahren und beschreibt zahlreiche Begebenheiten aus dieser Zeit. Danach hat er das Abitur gemacht, Jura studiert und an der Seefahrtschule Hamburg als Dozent- später am Fachbereich Seefahrt an der Fachhochschule Hamburg als Professor das Fach Schifffahrtsrecht vertreten. Seit 2001 ist er im Ruhestand.

III Die „Luise“


Schiffsjunge bzw. „Moses“ vom 02. 04. 1952 bis 19. 12. 1952

III 1 Einleitung


Wer Kapitän werden wollte, musste damals 6 Monate auf einem Segelfrachtschiff gefahren haben. Davon gab es nur die Viermastbark „Pamir“ – ein Schwesterschiff, die „Passat“, liegt heute in Travemünde -, deren Kapazität bei weitem nicht ausreichte, um alle Schiffsjungen, die Kapitän werden wollten, auszubilden. Meine Bewerbung auf einen Platz dort wurde mit der Begründung abgewiesen, ich hätte im Abschlusszeugnis im Fach Erdkunde eine 5 gehabt!! Als Ersatz wurde eine einjährige Fahrzeit auf so einem Kümo – das ist die Abkürzung für „Küstenmotorschiff“ - wie die „Luise“ akzeptiert.

Später ist dann diese Segelschiffsfahrzeit als Voraussetzung für das Kapitänspatent gestrichen worden.

Die Segelschiffsfahrzeit war also der Grund, weswegen ich mich um eine Anstellung auf einem Kümo bemüht hatte. Dazu musste man in die Heuerstelle für Kümos, von den Seeleuten „Stall“ genannt, warten, bis ein Kapitän kam und einen Mann – Frauen fuhren damals nicht zur See - aussuchte. Nach vier Wochentagen hatte ich mein Schiff. Am Dienstag, den 25. März 1952 war die Entlassung aus der Schule. Am darauffolgenden Montag