: Johann Nestroy
: Einen Jux will er sich machen Posse mit Gesang in vier Aufzügen - Nestroy, Johann - Deutsch-Lektüre, Deutsche Klassiker der Literatur - 14287
: Reclam Verlag
: 9783159620350
: Reclams Universal-Bibliothek
: 1
: CHF 3.50
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: Dramatik
: German
: 126
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der Handelsbedienstete Weinberl sieht das Ende seines subalternen Lebens gekommen, als sein Dienstherr, der Gewürzhändler Zangler, ihm die Teilhaberschaft anbietet. Aber der »Diener ist Sklav des Herrn, der Herr Sklav des Geschäfts«. Und so möchte Weinberl wenigstens einen Tag lang ein »verfluchter Kerl«, ein Draufgänger, sein. Mit dem Lehrling Christoph fährt er in die Hauptstadt, wo die beiden, ungeübt im Draufgängertum, eine Reihe von absurden Zufällen und Verwechslungen bestehen müssen. In seiner 1842 uraufgeführten Posse zeigt sich Nestroy als Meister der Gesellschaftssatire. Mit einem Nachwort und Anmerkungen. E-Book mit Seitenzählung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel benutzt werden.

Wolfgang Neuber ist em. Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Freien Universität Berlin. Das Wiener Volkstheater gehört zu seinen Forschungsschwerpunkten.

[41]Zweiter Aufzug


Straßendekoration, nur zwei Kulissen tief. Der Prospekt stellt die gerade über die Bühne laufende Häuserreihe einer Gasse vor, ohne alles Perspektiv. An dem mitten im Prospekt sich befindenden Hause ist das Tor offen, so dass man weiter hinten eine praktikable Stiege sieht; in der Einfahrt rechts ist eine Türe, die zur Hausmeisterwohnung führt. Über dem Haustore ist eine Tafel mit großer Aufschrift: »ANNA KNORRS MODEWAREN-VERLAG«.

Erster Auftritt


Weinberl. Christopherl.

Christopherl in seinem Sonntagsanzuge von grauem Tuche mit roter Krawatte und blauem Schal geschmacklos geputzt. Weinberl in blauem Frack, weißen Pantalon, aber in geschmackloser Gala, treten von links auf.

CHRISTOPHERL. Das wärn Abenteuer? Ich dank –

WEINBERL. Ja, lieber Freund, ich kann Ihnen die Abenteuer nicht herzaubern. Glauben Sie, mir is das ang’nehm, da herumz’gehn wie aWaserl, mir,