Veränderung ist nichts für Feiglinge
Als Feigheit wird ein seelischer Zustand bezeichnet, bei dem sich ein Mensch aus Furcht vor einer Gefahr, einem Verlust, vor Schmerz oder Tod einer bestimmten Aufgabe nicht stellt. Immer wieder frage ich mich, wieso es uns Menschen so schwerfällt, uns überhaupt mit dem Thema Veränderung zu beschäftigen und dann diese Veränderung auch in unser Leben zu bringen. Warum müssen wir so oft erst leiden? Warum muss erst ein massives Unglück, eine Krise oder etwas von außen auf uns zukommen, bevor wir bereit sind, Neues zu wagen?
Die Familientherapeutin Virginia Satir hat festgestellt, dass der stärkste menschliche Instinkt nicht der Wille zu überleben ist – wie die meisten Menschen denken –, sondern den inneren Drang haben, die Dinge vertraut bleiben zu lassen. Für die meisten Menschen ist jede Veränderung der bisher vorherrschenden Verhältnisse in der Außenwelt eine Veränderung in der inneren Ordnung und wird daher als Störung empfunden. Das erklärt zum Teil und macht verständlich, warum so viele von uns in Situationen stecken, die extrem leidvoll sind: Sie sind uns vertraut, wir haben uns daran gewöhnt. Angst und Unsicherheit sind wesentliche Gründe, warum wir uns so schwertun mit Veränderungen. Wir suchen nach Konstanten, dem Vertrauten, nach Halt und Sicherheit im Leben und vergessen dabei, dass wir jederzeit die Wahl haben. Denn die Wahrheit ist: Wir und alles um uns herum verändert sich ständig! Wir erschaffen ständig und immer. Wir können gar nichtnicht erschaffen. Die meisten von uns sind sich dessen nur nicht bewusst. Doch wie sollen wir auf etwas Einfluss nehmen, wenn wir gar nicht merken, was wir tun? Die einzige Frage, die sich darum stellt, ist: Wähle ich die Veränderung, die Schöpfung, bewusst und nehme ich darauf Einfluss (aktives Leben) oder lasse ich die Veränderung einfach nur geschehen (passives Leben), was dann meist an irgendeiner Stelle im Leben mit einer Krise und großem Schmerz verbunden ist?
Meine Antwort darauf ist ganz klar die erste Variante. Auch, weil die Wandlungsprozesse im Außen gerade extrem sichtbar werden, braucht es eine aktive Auseinandersetzung damit. Die alten Lebensmodelle brechen auseinander oder können nur noch mühsam zusammengehalten werden. Unser Bildungssystem und die politischen, wirtschaftlichen, medizinischen, religiösen Systeme kollabieren. Wenn wir uns da nicht selbst bewegen, kümmert sich irgendwann das Leben für uns darum. Aber das fühlt sich dann selten angenehm an. Wir benötigen ein besseres Verständnis davon, was Wandel und Transformation wirklich sind und wie wir langfristige, nachhaltige Veränderung in unser Leben bringen können.
Aus diesem Grund habe ich den „Potenzial-Entfaltungs-Prozess“ entwickelt, den ich in Seminaren und Einzelcoachings mit meinen Klienten durchführe und hier auch dir vorstellen möchte. Es ist ein Veränderungs- und Transformationsprozess, der auf dem neurowissenschaftlichen Konzept der Metakognition beruht. Das Begriff „Meta-“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „über“. In unserem Zusammenhang ist damit das „Denken über das Denken“ gemeint oder unsere bewusste Wahrnehmung unseres Denkens, Fühlens und Handelns.
Das Problem bei Veränderungen ist, dass Menschen versuchen, eine neue persönliche Realität zu schaffen, j