: Dominique de Marné
: Ich bin nicht komisch, mein Kopf funktioniert nur anders Mein offener Umgang mit psychischer Gesundheit
: Scorpio Verlag
: 9783958034563
: 1
: CHF 10.60
:
: Lebensführung, Persönliche Entwicklung
: German
: 240
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wertlos! Sinnlos! - Gedanken, die durch den Kopf kreisen und kaum zu vertreiben sind. Bloß den Schein waren und sich nichts anmerken lassen! Die Betroffenen von psychischen Erkrankungen versuchen oft alles, um ihr Leiden vor den Liebsten, den Arbeitskollegen oder auch den Ärzten zu verheimlichen. Wohin das führen kann, hat Dominique de Marné am eigenen Leib zu spüren bekommen. Doch damit ist jetzt Schluss, denn die Autorin und stolze Betreiberin des ersten Mental-Health-Cafés in Deutschland redet heute offen über ihre eigenen Erfahrungen. Sie zeigt, dass es nicht schwer sein muss, über psychische Gesundheit zu sprechen und lädt alle ein, das Thema Mental Health aus der Tabuzone zu holen.

Dominique de Marné, geboren 1986, litt 15 Jahre unter psychischen Problemen. Sie studierte Kommunikationswissenschaften und Psychologie, ist erfolgreiche Bloggerin und als Mental Health Advocate - als Botschafterin für seelische Gesundheit - unterwegs. Außerdem betreibt sie mit Freunden das 'Berg und Mental' in München, das erste Mental-Health-Café in Deutschland.

EINLEITUNG


»Was hätte dir geholfen?«


Eine Frage, die mir oft gestellt wird, seit ich mich als psychisch krank geoutet habe. Eine Frage, die ich mir natürlich auch öfter selbst gestellt habe. Was hätte der 17-, 21-, 27-jährigen Version von mir geholfen, sich früher Hilfe zu suchen? Es nicht so lange allein zu versuchen? Nicht so lange ein Parallelleben zu führen?

Und inzwischen kenne ich die Antwort: Mir hätte es geholfen, wenn ich früher gewusst hätte, dass ich krank bin. Dass ich nicht nur einfach komisch, schwach, unfähig, dumm, anders bin, es im Gegensatz zu allen anderen nicht auf die Reihe bekomme. Dass es für so viele meiner Probleme eine Erklärung gibt, eine Diagnose, dass es anderen Menschen geht wie mir, dass ich nicht allein bin und vor allem: dass es eine Behandlung gibt. Dass es besser werden kann.

Das ist ein Grund, warum ich heute so offen über meine Erfahrungen spreche. Nicht weil meine Geschichte besonders schlimm oder außergewöhnlich ist. Sondern weil sie eigentlich gar nicht so außergewöhnlich ist. Weil viele Menschen, ob jung oder alt, viel zu lange, viel zu allein mit ihren Problemen sind. Weil sie im Zweifelsfall nicht wissen, dass sie krank sind.

Bei mir gingen »die Probleme« so um das Jahr 2002 herum los, als ich 15 oder 16 war. Mittlerweile weiß ich, dass es weder die Pubertät noch mein eigenes Unvermögen waren, die mein Leben, sagen wir mal,spannender machten, sondern eine Borderline-Persönlichkeitsstörung. Weil ich meine Diagnose aber erst 2013 erhielt, bedeutete dies, dass ich die zehn Jahre davor versucht hatte, selbst irgendwie damit klarzukommen.