: Kurt Mahr, Ernst Vlcek, H. G. Francis, H. G. Ewers, Peter Griese, Arndt Ellmer, Clark Darlton
: Perry Rhodan 159: Die Gänger des Netzes (Silberband) 1. Band des Zyklus 'Die Gänger des Netzes'
: Perry Rhodan digital
: 9783845351223
: Perry Rhodan-Silberband
: 1
: CHF 10.70
:
: Science Fiction
: German
: 400
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Seit der Erkenntnis, dass die Superintelligenz ESTARTU ihre Heimat verlassen hat, sind 15 Jahre vergangen. Nach wie vor unterdrücken die Ewigen Krieger mit ihrer Philosophie des Permanenten Konflikts die Völker der zwölf Galaxien.   Doch es regt sich Widerstand gegen dieses Regime. Unter Führung von Perry Rhodan und Atlan bieten die Gänger des Netzes im Namen des Friedens und der Freiheit den Kriegern die Stirn. Zugleich werden Reginald Bull und die Vironauten aktiv.   Im Jahr 445 Neuer Galaktischer Zeitrechnung spitzen sich die Ereignisse zu. Mit dem geheimnisvollen KLOTZ taucht eine neue Gefahr auf - und Eirene, Perry Rhodans Tochter, verschwindet in den Weiten des Universums. Der Terraner muss zu einer Rettungsaktion aufbrechen ...

1. Eirene


 

Ich hatte die Nacht hindurch kaum geschlafen. Das lag an der Aufregung. Einen Tag wie den heutigen gab es nur einmal im Leben. Ich saß aufrecht im Bett und starrte in die Finsternis. Hatte ich Angst? Ich wusste es nicht. Irgendetwas machte mich unsicher. Es gab nichts, wovor ich mich hätte zu fürchten brauchen. Aber heute begann ein neuer Abschnitt meines Lebens. Heute, so hatte Perry gesagt, wurde es ernst.

Ich brauchte Ablenkung. Ich sprang auf. Die Beleuchtung schaltete sich automatisch ein. Die Tür zum Hygieneraum öffnete sich selbsttätig. Für ein Bad hatte ich keine Geduld. Ich sprühte mich ab und zog die Kleider an, die ich mir zurechtgelegt hatte. Ich sollte etwas essen, sagte ich mir. Aber ich hätte nichts hinuntergebracht.

Ich trat auf den Flur. Vor dem Kalender, der in der Nähe des Hinterausgangs an der Wand hing, blieb ich stehen. Die Leuchtziffern zeigten den 15. September 445, 10.33 Uhr. Meine Gedanken wanderten. Ich versuchte, mir vorzustellen, wie es dort aussah, wo jetzt wirklich dieses Datum geschrieben wurde. Terrania, eine große, schöne Stadt auf einem Planeten namens Erde. Ich hatte beide nie gesehen – weder den Planeten noch die Stadt. Sie lagen 40 Millionen Lichtjahre entfernt. Den Kalender hatte Perry an Bord der ZUGVOGEL mitgebracht – damals, vor mehr als 15 Jahren, als er auf Sabhal landete. Wir auf Sabhal hatten unsere eigene Zeitrechnung. Es gab keinen 15. September, und vor allen Dingen war es jetzt nicht 10.33 Uhr. Der Kalender war ein Erinnerungsstück, für Perry wohl sogar ein Mahnmal. Er verkörperte seinen Entschluss, eines Tages zur Erde zurückzukehren.

Die Tür zur Garagenhalle öffnete sich lautlos. Drei Fahrzeuge standen darin: eines für jedes Mitglied der Familie. Ich kletterte in meinen Gleiter, eine kleine, wendige Maschine, die mir die Eltern vor einem Jahr zu meinem 15. Geburtstag geschenkt hatten.

»So früh schon unterwegs?«, empfing mich die freundliche Stimme des Autopiloten.

»Nicht früh genug für mich«, antwortete ich. »Weißt du, was heute für ein Tag ist?«

»Natürlich weiß ich das«, sagte der Autopilot. »Heute ist dein Geburtstag. Du wirst sechzehn Jahre alt nach der eigenartigen Zeitrechnung, die man in diesem Haus betreibt.«

»Und? Sonst nichts?«, fragte ich enttäuscht.

»Heute«, sagte der Autopilot, und seine Stimme klang richtig feierlich, »ist der Tag deiner Initiierung. Heute erhältst du den Abdruck des Einverständnisses.«

»So ist es«, bestätigte ich und kam mir dabei wichtig vor. »Deswegen bin ich aufgeregt. Ich möchte eine Spazierfahrt machen.«

»Einverstanden. Wohin soll's gehen?«

»Das übliche Ziel«, sagte ich. »Ich muss mit Bwimi reden.«

 

Unter mir lag die Stadt Hagon in ihrer frühmorgendlichen Lichterpracht. Die Zahl ihrer Einwohner betrug 800.000. Viele davon waren schon hier gewesen, als Gesil und Perry auf Sabhal eintrafen. Aber ich wusste, dass Perry und seine Freunde kräftig dazu beigetragen hatten, die Siedlung zu vergrößern. Hagon war Zentrum und Heimatbasis der Organisation, die sich Gänger des Netzes nannte und die von heute Mittag an in meinem Leben eine entscheidende Rolle spielen würde. Ich war ein wenig stolz darauf, dass die Stadt ihre jetzige Ausdehnung und Einwohnerzahl nicht zuletzt meinem Vater verdankte.

Der Verlauf der Straßen war durch schwebende Lampen gekennzeichnet. Es war Spätsommer. Im Herbst, im Winter und zu Beginn des Frühjahrs würde die nächtliche Straß