So sehr ich jetzt von ganzem Herzen Jazzmusiker war oder werden wollte, so sehr faszinierte es mich doch immer wieder, wenn Johannes die Klasse mit seinen komödiantischen Einlagen zum Lachen und zum Staunen brachte. Ich hätte ihm ewig zuschauen können. Kai stahl sich immer davon, wenn Johannes seine Show abzog, er hatte ein tiefes Misstrauen und einen ausgeprägten Widerwillen gegen diesenBlender, wie er ihn nannte. Aber ich ließ mich gerne blenden. Ich meine, man konnte sagen, der Ronneburger ist ein Blender, und sich von ihm abwenden, weil man mit so einem nichts zu tun haben wollte, aber man konnte eben auch über dieses Talent staunen, mit dem es Johannes gelang, uns mit immer neuen Verwandlungen zu überraschen. Mich jedenfalls machte es neugierig. Wie macht der das, fragte ich mich immer wieder, wie macht der das?
Johannes und Dr. Ahrndt, unser Deutschlehrer, standen seit einiger Zeit fast in jeder großen Pause beisammen und redeten mal ruhig und flüsternd, mal etwas aufgeregter, manchmal sogar wie im Streit, aufeinander ein. Dabei hielten sie ein Büchlein in der Hand und zeigten mit den Fingern darauf oder nahmen es als Unterlage, um ein Wort oder ein