1. KAPITEL
Als Carolena Baretti aus der Limousine stieg, sah sie, wie ihre beste Freundin Abby schon die Gangway zum fürstlichen Jet hinaufstieg. Oben angekommen, drehte Abby sich um und winkte ihr zu.
„Gut, dass du da bist!“, rief sie, wobei sie ihren quirligen kleinen Sohn fest an sich drückte.
Der acht Monate alte Prinz Maximiliano war mit seinen schwarzen Locken ein Abbild seines Vaters, Kronprinz Vincenzo Di Laurentis von Arancia. Max, wie ihn seine Eltern liebevoll nannten, kam jetzt in das Alter, in dem er sich für alles interessierte, und da Carolena zudem von Abby wusste, dass er zahnte, hatte sie einige Beißringe in leuchtenden Farben für ihn gekauft, die ihn auf dem Flug nach Gemelli hoffentlich beschäftigen würden.
Ein dienstbeflissener Steward nahm Carolena das Gepäck ab, als sie den luxuriösen Privatjet betrat. Auf einem der Ledersitze war ein Kindersitz für den kleinen Prinzen festgeschnallt, und Abby bemühte sich gerade, ihren zappelnden Sohn darin anzugurten.
„Vielleicht hilft das ja ein wenig.“ Carolena zog einen blauen Beißring aus ihrer Tasche und hielt ihn Max hin. „Na, wie gefällt dir das, mein Süßer?“
Max griff sofort nach dem neuen Spielzeug und schob es in den Mund, um es ausgiebig zu testen. Die beiden Frauen lachten, und Abby drückte Carolena an sich.
„Danke! Jede Ablenkung ist willkommen. Im Moment hält er eigentlich nur still, wenn er schläft. Willkommen an Bord. Ich weiß, dass es eine schwierige Zeit für dich ist, aber ich bin umso froher, dass du dich entschieden hast, auf diesen kurzen Trip nach Gemelli mitzukommen. Vincenzo und Valentino haben sehr viel Geschäftliches zu besprechen, und Königin Bianca wird sich ganz ihrem Enkel widmen, sodass wir Zeit für uns haben werden.“
„Wenn Max lächelt, erinnerte er sehr an Michelina. Das wird die Königin freuen.“
„Ja, sie ist ganz verrückt nach ihm. Kaum zu glauben, dass sie ursprünglich wegen der Schwangerschaft so aufgebracht war. Auch mir gegenüber ist sie jetzt viel herzlicher.“
„Gott sei Dank, Abby.“
Carolena konnte nur ahnen, wie schwer es für ihre Freundin gewesen sein musste. Abigail Loretto hatte sich als Leihmutter zur Verfügung gestellt, um e