: Konrad Heiden
: Adolf Hitler Das Zeitalter der Verantwortungslosigkeit-Ein Mann gegen Europa
: Europa Verlag GmbH& Co. KG
: 9783905811377
: 1
: CHF 30.70
:
: Biographien, Autobiographien
: German
: 1008
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Konrad Heidens vielgerühmte Biografie über Adolf Hitler. Der jüdische Journalist und Sozialdemokrat Konrad Heiden veröffentlichte zwischen 1935 und 1936 diese »erste bedeutende Hitler-Biografie« (Joachim Fest). Konrad Heiden, der als einer der schärfster Kritiker der Nationalsozialisten gilt, hat den Aufstieg Adolf Hitlers von Anfang an begleitet und schildert in seiner Biografie vor allem die persönliche Seite im Leben des Führers. Die schonungslose biografische und psychologische Durchleuchtung seiner Gestalt liefert den entscheidenden Schlüssel, um Hitlers politische Ziele und Ideen zu durchschauen und das entscheidende Verständnis dafür zu entwickeln, was für die Welt von Anfang an auf dem Spiel stand. Dementsprechend nennt der Historiker John Lukacs Heidens Biografie »die erste substanzielle Studie über Hitler«. Bevor das ganze Ausmaß des Schreckens bekannt war, das Hitler und die Nationalsozialisten über Europa bringen sollten, warnt Heiden bereits auf eindringliche Weise vor den Absichten dieses Mannes. Aus nächster Nähe beobachtet er die Auftritte des Demagogen, beschreibt detailgetreu und nicht selten mit sarkastischem Unterton die Wirkung auf die Zuhörer, arbeitet das Gewöhnliche und Spießbürgerliche, vor allem aber das Diabolische und Krankhafte an Hitlers Wesen heraus - und das lang vor der Katastrophe des Krieges und des Holocausts. Ausführlich widmet sich »Hitlers Feind Nr. 1« der Analyse des politischen Augenblicks und schildert Geschichte nicht aus der Rückwärtsbetrachtung, sondern während sie passiert. »Es hat kaum einen wortgewaltigeren, exakteren und entschiedeneren Gegner der Nazis gegeben.« die tageszeitung

Konrad Heiden (Pseudonym: Klaus Bredow), geboren am 7.8.1901 in München, gestorben am 18.06.1966 in New York, war ein deutsch-jüdischer Journalist, Politikwissenschaftler und Schriftsteller. Er studierte von 1920 bis 1923 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften in München, war SPD-Mitglied und begleitete seit 1921 die Aktionen und Auftritte Adolf Hitlers und der NSDAP. Nach Abschluss seines Studiums wurde er Berufsjournalist, berichtete von 1923 bis1930 als Korrespondent der Frankfurter Zeitung aus München und schrieb auch Artikel für die Vossische Zeitung. In den Jahren 1930 bis 1932 gehörte er zur Redaktion der Frankfurter Zeitung in Berlin. Nach der Machtergreifung 1933 ging Heiden ins Exil, das ihn über die Schweiz, das Saarland, Frankreich und Portugal in die USA führte. Er schrieb mehrere Bücher, darunter bereits 1932 Geschichte des Nationalsozialismus - Die Karriere einer Idee, und beschäftigte sich zeit seines Lebens mit der Ideologie und Machtausübung des Nationalsozialismus. Sein Biograf Stefan Aust bescheinigt Heiden, »die NS-Quellen nicht nur studiert, sondern auch verstanden zu haben«.

 

VORWORT

von Lars Schultze-Kossack

 

 

 

Die Geschichte der Hitlerbiografie von Konrad Heiden ist eine Besondere. Der Historiker John Lukacs nennt Heidens Werk die »erste substanzielle Studie über Hitler«. Dennoch ist sie bis heute nahezu vergriffen, obwohl die Bücher 1936 und 1937 aus dem Europa Verlag gut verkauft wurden und eine hohe Auflage erzielten.

Die Publikationsgeschichte ist auch eng mit den Begriffen »Objektivität« und »Neutralität« verbunden. Erstens versucht der jüdische Autor Heiden seinen Biografien einen »Anschein von Objektivität« zu verleihen, was seinen Standpunkt als Kritiker und Mahner vor dem Dritten Reich bei einem großen Publikum dienen soll. Zweitens sieht sich der Schweizer Verlag des Autors im Zentrum einer Diskussion um die gefährdete Neutralität der Schweiz, durch die Veröffentlichung von Emigrantenliteratur von Juden und politischen Emigranten.

Wer war Konrad Heiden?

Konrad Heiden wurde 1901 in München geboren und verstarb 1966 in New York. Der jüdische Journalist und Schriftsteller war in der Zeit der Weimarer Republik SPD-Mitglied und einer der ersten publizistischen Beobachter der NS-Bewegung.

Unter dem Pseudonym Klaus Bredow veröffentlichte er die Schriften »Hitler rast« (1934) und »Sind die Nazis Sozialisten? « (1934),1 die die Saarabstimmung2 beeinflussen sollten.

Konrad Heiden beobachtete als Journalist seit Beginn der 1920er Jahre die politische Szene in München und erlebte ab 1921 Hitlers Anfänge mit. Dabei war Heiden durchaus früh fasziniert von Adolf Hitler und gleichzeitig zutiefst erschüttert über den wachsenden Erfolg der nationalsozialistischen Bewegung. Wenn er also im Vorwort zu seiner Hitler-Biografie schreibt, dass Hitler weder »ein Uebermensch« noch ein »Popanz«, sondern »ein sehr interessanter Zeitgenosse, und zahlenmäßig betrachtet, der größte Massenerschütterer der Weltgeschichte,« ist, so zeichnet dies nur unwesentlich den persönlichen Einsatz nach, den Konrad Heiden schon früh in die Erforschung der Person Hitler investiert hat.

Konrad Heiden war bereits auf den ersten Veranstaltungen der Nationalsozialisten, beobachtete Adolf Hitler ab 1921 aus unmittelbarer Nähe und berichtete über ihn in der Zeitung. Welchen Gefahren er sich damals bereits aussetzte, darüber ist leider wenig bekannt, aber es ist schon zu vermuten, dass Heiden mit enormem Mut und Geschick seine »Beobachtungen aus der Nähe«, wie er es nennt, vornahm und sich nicht scheute, auch in den Wirtshäusern und Hinterzimmern, in denen Hitler zuerst auftrat, aufzutauchen.

Einzigartig bleibt dabei die Unmenge von Materialien, Quellen und Zeitzeugenaussagen, die Heiden bereits so früh zu einem umfassenden biografischen Werk über Adolf Hitler und den Nationalsozialismus gesammelt hat. Nahezu alle Biografen Hitlers, ob von Joachim Fest3 oder von Ian Kershaw4, bedienen sich in ihren Werken über Hitler der Biografie Konrad Heidens, der schon frühzeitig begann, Hitler zu beobachten und analysieren. Die Weltanschauung der Nationalsozialisten brachte er auf die Formel: »Marsch ohne Ziel, Taumel und Rausch, Glauben ohne Gott«.

Konrad Heidens Vater war Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). Für die Partei war er als Arbeitersekretär und Stadtverordneter in Frankfurt am Main tätig. Die Mutter Heidens stammte aus einer angesehenen jüdischen Familie. Die Jugend verbrachte er in Frankfurt am Main, wo er die Mittelschule und das Gymnasium bis 1919 besuchte. 1920 ging er nach München und studierte dort Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Während seines Studiums, das er 1923 abschloss, wurde er 1922 vom Vorsitzenden der Republikanischen Studentenunion gewählt. Nach seinem Studium entschied sich Heiden aber gegen eine Wirtschafts- oder juristische Karriere und wurde hauptberuflich Journalist.

Von 1923 bis 1930 berichtete er als Korrespondent der Frankfurter Zeitung aus München. Parallel dazu schrieb er auch für die Vossische Zeitung. 1930 organisierte Heiden in Berlin einen Pressedienst, der sich intensiv mit der damaligen nationalsozialistischen Propaganda beschäftigte. In den Jahren 1930 bis 1932 gehörte er zur Redaktion der Frankfurter Zeitung in Berlin. Danach war er als freier Journalist tätig. 1932 erschien Heidens erstes Buch: »Die Geschichte des Nationalsozialismus – Die Karriere einer Idee« im Rowohlt Verlag. Das Buch erreichte zunächst eine Auflage von 5.000 Exemplaren und wurde dann im Europa Verlag Zürich nach 1933 und wieder 1935 publiziert. Als gut recherchierte Kampfschrift hat das Werk eine breite internationale Wirkung und verärgerte die Nationalsozialisten.

Im Exil

1933 musste Konrad Heiden ins Exil gehen und hielt sich zunächst illegal im Saarland auf. Vom Juni bis Dezember 1933 war er in Zürich, bis Januar 1935 in Saarbrücken. In seiner Zeit in Züri