Zwischen dem Menschen und anderen tierischen Wesen gibt es einige Unterschiede, von denen die einen intellektueller, die anderen emotionaler Natur sind. Eine der wesentlichen gefühlsmäßigen Differenzen besteht darin, dass gewisse menschliche Begierden, ungleich den tierischen, durchaus grenzenlos und niemals gänzlich zu befriedigen sind. Die Boa constrictor schläft nach der Mahlzeit bis zum Wiedererwachen des Hungers; wenn andere Tiere anders handeln, so weil ihre Mahlzeiten weniger umfangreich sind oder weil sie Feinde fürchten. Die Handlungen des Tieres werden, mit wenigen Ausnahmen, von den ursprünglichen Bedürfnissen des Überlebens und der Fortpflanzung bestimmt und überschreiten nicht die Grenzen des durch diese Bedürfnisse Notwendigen.
Anders ist es mit den Menschen. Es trifft sicherlich zu, dass ein großer Teil der Menschheit gezwungen ist, so schwer zu arbeiten, um das Notwendigste zu erhalten, dass nur wenig Energie für andere Ziele übrig bleibt; aber jene, deren Lebensunterhalt gesichert ist, hören deshalb nicht auf, tätig zu sein. Es mangelte Xerxes weder an Nahrung noch an Kleidung noch an Frauen, als er sich einschiffte, um gegen Athen zu ziehen. Newton war eines angemessenen Lebens sicher von dem Augenblick an, da er zu einem Fellow of Trinity wurde, aber es war nach dieser Zeit, dass er die Principia schrieb. Der Heilige Franziskus und Ignatius von Loyola mussten keine Orden gründen, um der Not zu entgehen. Diese alle waren hervorragende
Männer, aber die gleichen Züge finden wir in wechselnder Stärke bei allen, ausgenommen eine kleine, ungewöhnlich träge Minderheit. Mrs. A, die des geschäftlichen Erfolges ihres Mannes durchaus sicher ist und keine Angst vor dem Armenhaus hat, wünscht besser gekleidet zu sein als Mrs. B, obwohl sie die Gefahr einer Lungenentzündung auf viel billigere Weise vermeiden könnte. Sowohl sie als auch Mr. A freuen sich, wenn er zum Ritter geschlagen oder ins Parlament gewählt wird. In Tagträumen ist dem imaginären Triumph keine Grenze gesetzt, und wenn sie als möglich angenommen werden, wird die Anstrengung folgen, sie zu verwirklichen.
Vorstellung ist der Stachel, der menschliche Wesen in pausenlose Bemühungen treibt, sobald ihre nächstliegenden Bedürfnisse befriedigt sind. Die meisten von uns haben nur seltene Momente gehabt, in denen sie sagen durften:
Gält' es jetzt zu sterben,
Jetzt wär mir's höchste Wonne; denn ich fürchte